Die Musterhausparks in Eugendorf (Salzburg), Haid (OÖ) und Graz stehen vor einem Eigentümerwechsel. Die in Eugendorf ansässige Musterhauspark GmbH hat laut dem Verband Creditreform am Landesgericht Salzburg den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt.
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Gericht

Musterhauspark GmbH in der Insolvenz

Österreichs Fertigteilhaushersteller wollen gemeinsam den Musterhauspark in Eugendorf (Flachgau) sowie zwei solcher Parks in anderen Bundesländern retten. Die Betreibergesellschaft hat Donnerstag beim Salzburger Landesgericht mit 9,4 Mio. Euro offenen Forderungen die Insolvenz anmelden müssen.

40 Gläubiger und Banken sowie 18 Mitarbeiter sind betroffen. Doch der Betrieb soll weitergehen, sagen Vertreter des Musterhausparks.

Auch Musterhausparks in Haid und Graz betroffen

Es geht bei der Insolvenz neben dem Musterhauspark in Eugendorf auch um die in Haid (OÖ) und Graz. Auch diese stehen vor diesem Eigentümerwechsel. Die in Eugendorf ansässige Musterhauspark GmbH hat laut dem Verband Creditreform am Landesgericht Salzburg den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt.

Ihre drei Standorte in Salzburg, Oberösterreich und Steiermark seien für die ganze Branche sehr wichtig, sagen Fachleute. Rund die Hälfte aller Verkäufe von Fertigteilhäusern werde dort abgewickelt. Deshalb sei das Konsortium auch in Gesprächen mit Gläubigern und Banken. Ihnen wird laut Insolvenzantrag eine Quote von 20 Prozent angeboten.

Für die Kunden soll sich nichts ändern. Die im Musterhauspark vertretenen Fertigteilhaus-Hersteller und Unternehmen führen ihre Geschäfte ganz normal weiter, betont der Musterhauspark-Vertreter.

Sieben Hersteller wollen Parks übernehmen

Die Passiva der bisherigen Betreibergesellschaft belaufen sich demnach auf 9,4 Mio. Euro. Fast zeitgleich teilten Freitag sieben Fertighaus-Hersteller mit, gemeinsam die drei Parks übernehmen zu wollen.

Von der Insolvenz sind laut Creditreform 18 Arbeitnehmer betroffen. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren in Aussicht gestellt. Als Ursache für die Insolvenz wurde angegeben, dass der Bedarf an Musterhäusern wegen der „Individualisierung“ zurückgegangen sei. Als weiterer Grund wurde die Insolvenz der Tochterfirma Scalahaus mit Passiva über 13,1 Mio. Euro genannt, an der die Musterhauspark GmbH 54,6 Prozent hielt.

Modernisierung aller Standorte geplant

Fast zeitgleich informierten die Fertighaus-Hersteller Elk, Genböck, Griffner, Haas Haus, Hartl Haus, Vario Bau und Wolf Haus – nach eigenen Angaben die sieben größten Unternehmen in der Branche in Österreich –, die drei Standorte übernehmen zu wollen. Man wolle die Parks zu „Europas modernsten Musterhausparks“ entwickeln und damit zentraler Treffpunkt für Interessenten rund um alle Belange des Bauens werden.

In Aussicht gestellt wurden weiters kundenfreundlichere Öffnungszeiten, neue Angebote sowie Events und Fachveranstaltungen. Die Verhandlungen mit der insolventen Gesellschaft und den Banken seien bereits weit fortgeschritten.