Amsel
Michael Kastl
Michael Kastl
Gesundheit

Afrikanisches Virus tötet Amseln

Ein aus Afrika stammendes Virus dezimiert immer mehr heimische Amseln. Es geht um den so genannten USUTU-Erreger. Er wird durch Stechmücken auf die Vögel übertragen. In Europa wurde das Virus erstmals 2001 nachgewiesen, damals schrumpften die Amsel-Bestände in einigen Regionen um bis zu 90 Prozent. Gefahr für Menschen bestehe nicht, sagen Mediziner.

Befallen werden Männchen und Weibchen gleichermaßen – und eben hauptsächlich Amseln, .in ganz seltenen Fällen auch Sperlinge oder Meisen, sagt Landesveterinärdirektor Josef Schöchl. Von erkrankten oder toten Vögeln gehe keine Infektionsgefahr aus.

Kranke Amseln kraftlos und aufgeplustert

Die Expertin Hemma Gressel betont, man könne erkennen, wenn eine Amsel befallen ist: „Die kranken Vögel sitzen ruhig und aufgeplustert da, sie haben kein Fluchtverhalten. Solche Vögel setzt man ins Gebüsch. Dort sind sie relativ sicher vor Katzen und anderen Fressfeinden. Dann werden sie halt dort in Ruhe sterben, solange sie die Kraft zum Sitzen haben. Aber etwas Anders kann man nicht machen.“

„Kein Grund zur Sorge für Menschen“

Grund zur Sorge, dass die Amseln durch das Virus bei uns aussterben könnten, bestehe nicht, so die Fachfrau. Die Lage sorge vielmehr für eine natürliche Regulierung der Bestände, sind sich Experten einig. Wer seine Vögel im Garten füttert, der könne beruhigt sein. Über Futter und Wasser im Vogelhaus kann das Virus nicht auf andere Vögel übertragen werden.