Mädchen liegt mit Federpennal und Schulbuch auf Fußboden in einer Wohnung
APA/ERWIN SCHERIAU
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Bildung

Heimunterricht: Drittel muss in Schule wiederholen

Mehr als ein Drittel jener 273 Salzburger Schülerinnen und Schüler, die im vergangenen Schuljahr zu Hause unterrichtet wurden, muss das Unterrichtsjahr jetzt in einer Schule wiederholen. Ein Fernbleiben werde nicht toleriert, betont das Landes-Bildungsressort.

Wegen der Coronavirus-Maßnahmen an den Schulen hatten im vergangenen Schuljahr deutlich mehr Eltern als üblich ihre Kinder vom Unterricht abgemeldet, um sie zu Hause zu unterrichten. Bei den Externisten-Jahresabschlussprüfungen für diese Heimschüler fielen im Bundesland Salzburg 23 Prüflinge durch, weitere 87 kamen gar nicht zur Prüfung.

110 betroffene Kinder und Jugendliche

Zusammen sind das 110 Mädchen und Burschen, die das Schuljahr in einer öffentlichen Schule wiederholen müssen, sagt Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP): „Wir warten jetzt einmal auf den ersten Schultag – wer aller in die Schule kommt. Diejenigen, die die Prüfungen nicht abgelegt haben, müssen die Klasse in der Schule wiederholen und können das nicht im Heimunterricht machen.“

Sollten Kinder zum Schulstart „nicht auftauchen, dann werden wir hier natürlich behördliche Maßnahmen setzen“, ergänzt Gutschi. „Die Bezirkshauptmannschaften sind hier verantwortlich und zuständig. Wir haben uns schon zusammengesetzt, damit wir hier in allen Bezirken einheitlich vorgehen.“

Strafen, Eingreifen der Jugendwohlfahrt möglich

Unerlaubtes Fernbleiben vom Unterricht in der Klasse werde nicht toleriert, warnt die Landesrätin: „Geldstrafen, Verwaltungsstrafen sind vorgesehen.“ Sollte auch das nicht helfen, werde man schärfer vorgehen: „Man wird mit den Eltern entsprechend Gespräche führen und sie darauf hinweisen, dass es eine Schulpflicht in Österreich gibt und dass sie ihre Kinder in die Schule zu schicken haben.“

Das Wohl des Kindes stehe im Vordergrund, betont Gutschi: „Sollte es hier nach wie vor Widerstände geben, muss natürlich die Jugendwohlfahrt entsprechend eingeschaltet werden. Da muss man in die Familien gehen und mit den Familien entsprechend arbeiten.“ Dass Kinder ihren Eltern weggenommen werden könnten – so weit werde es aber wohl doch nicht kommen, hofft Gutschi.