Tunnelröhre des Schmittentunnels bei Zell am See (an der Pinzgauer Straße, B311)
Land Salzburg/Melanie Hutter
Land Salzburg/Melanie Hutter
Verkehr

Schmittentunnel braucht Zusatz-Fluchtstollen

Der fünf Kilometer lange Schmittentunnel an der Pinzgauer Straße (B311) bei Zell am See (Pinzgau) braucht einen parallelen Fluchtstollen. Der „aufwendige, aber alternativenlose“ Bau sei aus Sicherheitsgründen nötig, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).

Mit seinen gut fünf Kilometern ist der Schmittentunnel der längste Tunnel an einer Landesstraße in ganz Österreich. Er wurde Anfang der 1990er-Jahre gebaut und Mitte 1996 für den Autoverkehr freigegeben. Der Tunnel entlastet seitdem das Stadtzentrum von Zell am See vom Durchzugsverkehr. Bei der letzten veröffentlichten Zählung 2015 wurde er von rund 17.000 Fahrzeugen täglich benutzt.

Fluchtwege alle 500 Meter jetzt Pflicht

Wegen mehrerer schwerer Unfälle in Tunnels wurden allerdings die Sicherheitsvorschriften verschärft. Und das werde für den Schmittentunnel eine Großbaustelle nötig machen, sagt Landesrat Schnöll: „Die aktuellen Bestimmungen besagen, dass die Fluchtwege in einem Abstand von rund 500 Metern vorhanden sein müssen. Bei einigen Tunnels ist es wahrscheinlich leichter, dass man da einen Zugang schafft. Bei anderen – wie im Fall des Schmittentunnels – ist es notwendig, dass man einen Flucht- bzw. Rettungsstollen baut. Nur so kann man gewährleisten, dass man diese Zugänge im Abstand von 500 Metern schafft. Das ist aufwendig, aber völlig alternativenlos.“

Plan des Fluchtstollens für den Schmittentunnel in Zell am See an der B311
Land Salzburg
Der Fluchtstollen soll drei Abschnitte haben

Inwieweit auch andere Straßentunnel in Salzburg nachgerüstet werden müssen, sei noch zu prüfen, ergänzt Schnöll. Die Arbeiten im Schmittentunnel sollen im Herbst 2023 beginnen und sich bis 2030 hinziehen. Die Fluchtstollen sollen in drei Abschnitten gebaut werden, die zusammen 3,6 Kilometer lang sind. Am 10. Oktober gibt es dazu im Ferry-Porsche-Congresscenter in Zell am See ab 18.00 Uhr einen Informationsabend des Landesverkehrsressorts.