Polizist bei Verkehrskontrolle in der Nacht
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Chronik

Salzburger Polizei ohne Nachwuchssorgen

Anders als in Wien oder Vorarlberg ist die Personalsituation bei der Salzburger Polizei nicht angespannt – das betont die Polizeiführung. Alle Planstellen und Ausbildungsplätze seien besetzt. Dennoch will man mehr Werbung um Nachwuchs machen.

Magdalena Ragginger ist seit Juni dienstführende Beamtin in der Polizeiinspektion am Salzburger Hauptbahnhof. Sie ist eine von 1.850 Polizistinnen und Polizisten in Salzburg: „Ich lebe den Beruf wirklich und ich mache das gerne. Es hat bei mir tatsächlich tatsächlich sehr wenige Dienste gegeben, wo ich nicht gerne hergangen bin.“

Polizistin bei Besprechung mit Kollegen in Polizeiinspektion
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Magdalena Ragginger ist seit 2015 bei der Polizei

„Wir haben genug Bewerberinnen und Bewerber“

Anders als etwa in Wien ist in Salzburg jede Planstelle besetzt – auch für die Polizeischule gebe es genügend Bewerber. 287 Polizistinnen und Polizisten sind derzeit in Salzburg in Ausbildung, im September starten wieder 30.

„Wir haben nach wie vor genug Bewerberinnen und Bewerber – und daraus generieren sich auch genügend Polizeischülerinnen und -schüler für die zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze“, sagt der Salzburger Polizeisprecher Hans Wolfgruber. „Nichtsdestotrotz ist es so, dass sich im Jahr zehn bis 15 Personen wieder weg von der Polizei verändern – ein Großteil davon während der Polizei-Grundausbildung, weil sich vielleicht persönliche Verhältnisse verändern oder die Leute draufkommen, dass diese Berufswahl nicht unbedingt die richtige war.“

Magdalena Ragginger begann ihre Berufskarriere 2015 mit dem Eintritt in die Polizeischule – ein Beruf, der ihre Erwartungen voll erfüllt: „Für mich haben zum Beispiel die Nachtdienste nur Vorteile: Ich genieße das, wenn ich tagsüber frei habe. In den Nachtdiensten ist auch oft mehr los. Da kann ich echt sagen: Genau das taugt mir. Und das Gehalt ist eigentlich auch ganz gut – gerade, wenn man jung anfängt.“

Personalsituation bei der Polizei

„Können mit Polizeiberuf noch konkurrieren“

Die zunehmende Konkurrenz am Arbeitsmarkt ist auch in Salzburg spürbar, der Vergleich mit Wien oder Vorarlberg aber unzulässig. In Vorarlberg wandern aufgrund besserer Bezahlung Beamte in die Schweiz und nach Liechtenstein ab. In Wien will jeder fünfte Polizist aufhören. „Ich glaube, dass wir im Bundesland Salzburg davon profitieren, dass die Wirtschafts- und der Arbeitsmarktssituation so ist, dass wir mit der Attraktivität des Polizeiberufes durchaus noch konkurrieren können“, sagt Polizeisprecher Wolfgruber.

Diese Meinung vertritt auch die Personalvertretung. Trotzdem wird die Suche nach neuen Beamtinnen und Beamten herausfordernder, weswegen die Polizei verstärkt junge Menschen für den Exekutivdienst anwerben will.