Messe Reed Messen. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) kritisiert, dass der Bund zu wenig CoV-Hilfe für Salzburgs Messezentrum zahle. Die Gesellschaft von Stadt, Land und Wirtschaftskammer kämpft gegen einen Schuldenberg von 35 Mio. Euro. Er wird nicht kleiner, weil Sanierungen anstehen und die Lockdowns große Löcher ins  Budget rissen.
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Wirtschaft

Messezentrum wieder im Aufwind

Kaum eine Branche haben die CoV-Lockdowns so schwer getroffen wie das Messewesen. Monatelange Stillstände, Besucherbeschränkungen und vieles mehr – das Salzburger Messezentrum hat harte Jahre hinter sich. Das erste halbe Jahr heuer schließt jedoch wieder an bessere Zeiten an. Ein Gewinn geht sich aber nicht aus.

Flächenmäßig ist das Messezentrum Salzburg riesig. Rund 100.000 Quadratmeter umfasst das Areal, 60 Prozent Freiflächen, 40 Prozent Indoor. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Creativ – Österreichs einzige Fachmesse für Geschenkideen, Wohn-Accessoires & Lifestyle-Produkte. Sie wird Freitag eröffnet.

Positive Erwartungen für den Herbst

Er sei zuversichtlich für das heurige Jahr, sagt Alexander Kribus, Geschäftsführer des Messezentrums Salzburg: „Es sieht nach Jänner und Februar sehr positiv aus. Wir haben im ersten Quartal noch Einschränkungen betrifft. Im zweiten Quartal gab es gottseidank die Dult mit 200.000 Besuchern. Wir sind auch für den Herbst sehr optimistisch.“

Knapp zwölf Millionen Euro hat das Messezentrum im bisherigen Rekordjahr 2019 umgesetzt, so Kribus: „Wir streben nächstes Jahr wieder ein operativ positives Ergebnis an. Ob wir die Zehn-Millionen-Euro-Grenze erreichen, das wird die Zukunft zeigen. Das ist der Punkt, wo wir operativ positiv wirtschaften.“

Weiter Vertrauen auf Partner Reed

Das Messezentrum Salzburg gehört zu jeweils knapp 40 Prozent Land und Stadt Salzburg, der Rest der Wirtschaftskammer Salzburg. Politisch stehe das Unternehmen außer Diskussion, sagt der stellvertretende Aufsichtsratschef Florian Kreibich: „Ich bin sehr zuversichtlich. Die Messe ist für die Salzburger Bevölkerung sehr wichtig.“

Größter Partner in der Vergangenheit war Messeveranstalter Reed. Der lieferte auch einige Cash Cows. Das soll auch so bleiben, sagt Manager Kribus vom Messezentrum: „Wir gehen davon aus, dass Reed wieder die Hohe Jagd so wie Bauen und Wohnen wieder aufleben lassen wird. Und dass die Veranstaltungen zu alter Stärke zurückkommen.“

Bessere informierte Besucher wegen Internet

Das wirtschaftliche Ziel seien künftig mehr Eigenveranstaltungen und damit mehr Unabhängigkeit. Denn das Messewesen sei im Wandel. Die Digitalisierung habe das Kundenverhalten verändert: „Wir merken es, dass das Vorwissen der Besucher anders ist. Die Menschen informieren sich über das Internet vor. Den persönlichen Kontakt kann das Internet aber nicht ersetzen.“

Kein eigenes Hotel mehr geplant

Zuletzt gab es Überlegungen, auf dem Gelände ein Hotel zu errichten. Diese wurden nun ein Jahr vor dem 50. Geburtstag des Messezentrums Salzburg wieder verworfen.