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Wirtschaft

Harte Lohnverhandlungen für Herbst erwartet

Es wird ein heftiger Herbst für die Lohnverhandlungen in Österreich. Die Metaller, stets der Gradmesser, werden wohl mit einer Forderung nicht weit unter zehn Prozent aufwarten. Salzburgs Industriellenpräsident verweist schon jetzt auf die hohen Energie- und Rohstoffpreise und die abflauende Konjunktur.

In rund einem Monat beginnen die Lohnverhandlungen, die Fronten werden aber jetzt schon abgesteckt. Rainer Wimmer, Chefverhandler der Gewerkschaft, will mehr als die sechs bis sieben Prozent Inflation als Durchschnittswert der vergangenen zwölf Monate. „Wir werden ganz sicher nicht unter dieser Inflationsrate abschließen, sondern im Gegenteil – wir werden einen realen Lohnzuwachs verhandeln, weil die Metaller sicher keinen Reallohnverlust hinnehmen“, sagt Wimmer.

Industrie „kämpft mit vielen Themen“

Peter Unterkofler, Präsident der Salzburger Industriellenvereinigung, weiß, dass die Teuerung irgendwie abgegolten werden muss. Aber: diese Teuerung treffe ja auch die Industrie selbst.

„Wenn man sich die Geschäftslage in sechs Monaten anschaut, was wir in den Konjunkturumfragen regelmäßig machen, dann war diese noch selten so schlecht. Wir kämpfen in der Industrie mit sehr hohen Einkaufspreis – inflationsbedingt –, mit sehr hohen Energiekosten, mit Fachkräftemangel. Also ganz viele Themen, die uns beschäftigen“, argumentiert Unterkofler.

„Die letzten zwölf Monate waren sensationell“

Dass sich die Konjunktur abschwächt, spielt für Gewerkschafter Wimmer bei den Lohnverhandlungen keine Rolle: „Wir reden über die zurückliegenden zwölf Monate, und hier sind die Ergebnisse sensationell. Die Dividenden sind geflossen. Die Menschen müssen mitgenommen werden. Es geht letztlich um das Heu, das die Unternehmen schon im Stadel haben.“

Schwierige Verhandlungen stehen also bevor, die Metaller sind traditionell der Maßstab für alle anderen Kollektivvertragsverhandlungen.