MFG gibt sich acht Monate vor Landtagswahlen zuversichtlich
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MFG-Chef kritisiert Boni, die er selbst bezog

MFG-Landessprecher Gerhard Pöttler will Boni an Vorstände landeseigener Unternehmen streichen, obwohl er als Krankenhausverwaltungsdirektor in der Vergangenheit selbst solche Zahlungen erhalten hatte. Seine Partei kritisiert generell die Landesregierung, das Pandemiemanagement sowie die hohen Energiekosten.

Von 2006 bis 2010 war Pöttler Verwaltungsdirektor des Salzburger Landeskrankenhauses und leitender Mitarbeiter der landeseigenen Krankenanstalten. Pöttler kam damit selbst in den Genuss von Sonderzahlungen: „Aber diese Bonuszahlungen waren Beträge von 4.000 bis 6.000 Euro pro Jahr, das ist eine verschwindend kleine Summe im Verhältnis zu dem, was manche jetzt bekommen. Ich gebe es offen zu, dass ich so etwas damals bekommen habe“, sagt Pöttler.

Kritik: Gewinne sollten an Kunden aufgeteilt werden

Heute aber sieht er Sonderzahlungen vor allem in Zusammenhang mit den Boni für die Salzburg-AG-Vorstände anders. Die Gewinne von Landeskonzernen sollten auf die Kunden aufgeteilt werden, verlangt die Menschen-Freiheit-Grundrechte-Partei. Sie will im kommenden Frühjahr in den Landtag einziehen und übt dabei auch massive Kritik an Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP).

Pöttler kritisiert in diesem Zusammenhang die erst kürzlich geänderten Bewertungskriterien, wann eine Person gegen das Coronavirus als vollimmunisiert gilt und wann nicht: „Wenn am Vorabend auf einer Bettenstation noch 100 Prozent als geimpft gelten und am nächsten Tag sind es wegen der Änderung nur mehr 15 Prozent, dann sollte man das hinterfragen.“ Von 13. auf den 14. Juli wurde die Frist nach der dritten Impfung geändert, demnach gelten laut Pöttler nun nur mehr jene Personen als vollimunisiert, deren dritter Stich nicht länger als 180 Tage zurückliegt.

Pöttler lässt Vorgehen von LH Haslauer prüfen

Der MFG-Parteichef lässt in dieser Causa derzeit eine mögliche Klage gegen Landeshauptmann Haslauer prüfen. „Weil damit auch die Bevölkerung arglistig getäuscht wird und das werden wir jetzt prüfen“, sagt Pöttler. Sollte die Prüfung positiv ausfallen, will die Partei eine Klage einbringen.

Elf Prozent der Wählerstimmen realistisch

Wahlziel der MFG ist der Einzug in den Landtag, elf Prozent der Stimmen hält die Partei nach einer selbst durchgeführten Umfrage in Salzburg für realistisch.