Seit Wochen ist es zu heiß, es regnet zu wenig, und wenn, dann kommt in zu kurzer Zeit zu viel Niederschlag auf einmal. In Elsbethen (Flachgau), in Hallein (Tennengau), der Stadt Salzburg oder in Straßwalchen (Flachgau) sind die Grundwasserpegel momentan so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Das Rekordtief zeichnet sich laut den Messstationen derzeit in Oberndorf (Flachgau) ab: „Wir messen seit 1954 und haben in Oberndorf in der Sonne aktuell die geringsten Werte“, schildert der Leiter des Hydrographischen Dienstes des Landes, Hans Wiesenegger.
Nördlicher Flachgau: Nur halb so viel Regen wie nötig
Laut Messungen regnete es im nördlichen Flachgau in diesem Jahr nur halb so viel wie nötig. Durch den bereits fehlenden Niederschlag im Frühjahr konnten die Grundwasserreserven nicht komplett aufgefüllt werden. Dazu kommt jetzt die extreme Hitze, bei der viel Wasser verdunstet.
Böden zu trocken, um Regen am Freitag aufzunehmen
In den kommenden Tagen erwarten die Meteorologinnen und Meteorologen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) viel Regen: für Freitag sind 40 bis 60 Millimeter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden angesagt. „Das bedeutet, dass Flüsse wie die Lammer im Tennengau von zehn Kubikmeter pro Sekunde auf 120 Kubikmeter ansteigen werden“, sagt Wiesenegger. Doch für das Grundwasser und die trockenen Böden bringe der angekündigte Starkregen nur wenig – laut dem Experten wird der starke Niederschlag auf der Oberfläche rasch abfließen, weil die Böden aktuell zu trocken sind, um das Wasser rechtzeitig genug aufnehmen zu können.
Prognose: Dürrephasen werden häufiger vorkommen
Beim Hydrographischen Dienst des Landes geht man davon aus, dass Dürrephasen die Natur, Landwirtschaft und Privatpersonen künftig häufig beschäftigen werden – man müsse erst damit umgehen lernen. Ein erster Schritt sei die Vernetzung der Gemeinden als regional übergreifende Wasserversorgerinnen. Auch würden neue Trockenheitsprognosen helfen, die den Grundwasserpegel vier Wochen im Voraus zeigen.