Sind amtliche Websites stundenlang offline, störe das die Arbeit der Behörde zwar keineswegs, betont der Chef der Abteilung Cyberabwehr des österreic hischen Bundesheeres Walter Unger. Aber das Ansehen könne schon darunter leiden.
Nach Attacken auf Großbetriebe wie die Salzburg Milch, den Kranhersteller Palfinger oder die Universität Salzburg nehme die Sensibilität in Sachen Computersicherheit aber zu, so der Experte des Heeresabwehramts.
Seit Pandemiebeginn und Russlands Überfall auf die Ukraine haben Cyberattacken jedenfalls auch in Salzburg deutlich zugenommen, sagt Unger. „Es gibt Umfragen aus dem heurigen Jahr, dass mehr als 60 Prozent der Unternehmen in den letzten zwölf Monaten Probleme mit Hackern hatten. Jüngere Zahlen kenne ich von einem oberösterreichischen Sicherheitsanbieter, der sagt jede Woche ist ein Lösegeld zu zahlen von etwa 90.000 Euro pro Fall. Ich schließe daraus, dass das Risiko für Behörden und Unternehmen angegriffen zu werden, hoch ist.“
Cyberabwehrspezialist: Firmen unterschiedlich gerüstet
Während Banken oder Energieversorger bereits etliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen hätten, sieht der Cyberabwehrspezialist des Bundesheeres bei tausenden heimischen Firmen und Behörden aber noch Aufholbedarf: „Wichtig ist, dass man auf solche Dinge vorbereitet ist, dass man Datensicherung macht, die auslagert, sodass die nicht alle gleichzeitig kaputt werden“, sagt Unger.
Schließlich sollten die IT-Verantwortlichen der Unternehmen auch wissen, „Wer tut was, wenn dieser Fall wirklich eintritt? Wer sind unsere Kontaktleute bei der Polizei, beim Computer Emergency Response Team Österreichs und so weiter, dass man rasch ins Handeln kommt“, sagt Walter Unger, Leiter der Abteilung Cyberabwehr des österreichischen Bundesheers.