Bergbahnen setzen auf Eigen-Produktion von Strom
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Wirtschaft

Bergbahnen setzen auf Eigenproduktion von Strom

In Kaprun (Pinzgau) nehmen die Bergbahnen nun eine dritte Turbine beim eigenen Kraftwerk in Betrieb. Dadurch will man ein Drittel des benötigten Stromes für die Beschneiung selbst produzieren. Bereits seit einigen Jahren setzt so manches heimische Seilbahnunternehmen auf die Produktion von Energie.

Das Wasser aus den verschiedenen Quellen wird in einem Speicherteich am Berg gesammelt und anschließend 400 Meter in die Tiefe geleitet. Im betriebseigenen Kraftwerk wird das Wasser schließlich zu Strom verwandelt. Bereits seit 2012 laufen die Turbinen, heuer wurden 700.000 Euro in eine dritte Turbine investiert. „Die Investition rechnet sich über eine lange Zeitspanne. Bei unserem Kleinwasserkraftwerk haben wir einen doppelten Nutzen – die Anlage war ursprünglich nur zur Beschneiung vorgesehen und aus dieser Anlage konnten wir mit Konstruktionen eine Kleinwasserkraftanlage errichten, die auch Strom erzeugt“, sagt der Vorstand der Kapruner Bergbahnen, Norbert Karlsböck.

Seilbahnen wollen Energieeffizienz steigern

Bereits in den vergangenen Jahren sind viele Bergbahnen auf den Nachhaltigkeitszug aufgesprungen und versuchen, in ihrem Geschäftsbereich möglichst ökologisch zu wirtschaften – in der aktuellen Situation will man auch die Energieeffizienz steigen. So fließt in Kaprun das Wasser aus dem Bergbahnen Kraftwerk anschließend weiter in das Großkraftwerk Kaprun.

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Die Bergbahnen Kaprun investierten heuer in eine dritte Turbine für ihr Kleinkraftwerk

Mit technischen Neuerungen Energie sparen und gewinnen

Technische Neuerungen helfen den Bergbahnen beim Sparen und Gewinnen von Energie: „Die Effizienz einer Beschneiungsanlage hat sich in den vergangenen 20 Jahren enorm verbessert. Eine Schneekanone neuester Generation ist um ein Viertel effizienter und mit den modernen Seilbahnen kann man auch Bremsenergie in das Netz zurückspeisen“, schildert der Technische Leiter der Bergbahnen Kaprun, Günther Brennsteiner.

Auch Rauriser Bergbahnen mit eigenem Kraftwerk

Auch in Rauris (Pinzgau) betreiben die Bergbahnen bereits seit 1996 ein eigenes Kraftwerk. Bisher wird der Strom ins Netz eingespeist – das könnte sich im heurigen Winter erstmals ändern: „Wir kommen jetzt in eine Preisklasse, wo man andenken kann, ob wir unsere Elektro-Ladestationen mit unserem eigenen Strom direkt speisen und den Strom in unsere Anlagen einbringen können. Dann würden wir nur mehr den Reststrom in das allgemeine Netz einspeisen“, sagt der Geschäftsführer der Rauriser Hochalmbahnen, Siegfried Rasser.

Mit Forschungsprojekt Energieeffizienz steigern

Ein eigenes Forschungsprojekt von Salzburger Bergbahnen und Energieunternehmen soll jetzt weitere Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz im Bereich der Bergbahnen aufzeigen.

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