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Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Umwelt

Nach Muren: Gutachten entlastet Chalet-Projekt

Das Luxus-Chalet-Projekt am Pass Thurn bei Mittersill ist nicht verantwortlich für die starken Vermurungen in Hollersbach (beide Pinzgau) – zu diesem Schluss kommt jetzt ein unabhängiges Gutachten der Universität für Bodenkultur. Ein Landwirt aus Mittersill hatte kritisiert, dass das Bauprojekt Murenabgänge begünstigen würde.

Die Vorwürfe von betroffenen Bauern wogen schwer – nach dem Starkregen Ende Juli kritisierten Anrainer, dass Verbauungen in hohen Lagen mit Hotels und Chalets Murenabgänge und Überschwemmungen verstärken würden.

Ein Mittersiller Landwirt, dessen Hof und Flächen unterhalb der Chalet-Baustelle liegen, und dessen Grundstück nach dem Unwetter voll mit Schlamm und Schotter war, sah einen unmittelbaren Zusammenhang mit der aktuellen Großbaustelle und warf den Investoren vor, dass die vermeintlich für den Bau gerodeten Flächen Murenabgänge begünstigen würden. Über die freien Fläche schieße das Wasser bei Starkregen nun auf die darunterliegenden Gebäude, war einer der Kritikpunkte.

„Keine negativen Auswirkungen auf Wasserabfluss“

Die Experten der Universität für Bodenkultur stellten in ihrem Gutachten nun aber fest, dass für das Bauprojekt kein Wald gerodet worden sei und eine Rodung dadurch auch nicht verantwortlich für eine Mure gewesen sein konnte. Generell würde sich laut den Gutachtern der Bau des Luxus-Chalet-Projektes am Pass Thurn in keiner Weise negativ auf den Wasserabfluss auswirken.

Hollersbach: Schutzbau-Arbeiten laufen nun wieder an

Der Bau der Schutzmaßnahmen kann damit in Hollersbach wieder in vollem Umfang starten. Nach Aufkommen der Kritik von Anrainern ließ der für Wasserwirtschaft zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) die Bauarbeiten wegen der Unklarheit um die Schuldfrage auf das nötigste beschränken. Er wollte keine öffentliche Gelder für womöglich Fehler aus der Privatwirtschaft verwenden.

Neue Rückhaltebecken bewährten sich Montagabend

Seit dem Starkregen Ende Juli wurden in Hollersbach bereits zwei Rückhaltebecken gebaut, die sich beim neuerlichen Unwetter Montagabend bewährt haben, sagt Gebhard Neumayr von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Weitere Rückhaltebecken und Filterbauwerke werden nun mit Vorliegen des Gutachtens gebaut. Die dafür notwendige Wassergenossenschaft wurde in der Pinzgauer Gemeinde in der Zwischenzeit gegründet.