Petition für Tierärzte-Notdienst
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Chronik

Bessere Tier-Notfallversorgung gefordert

Mit einer Petition und bereits mehr als 3.000 dafür gesammelten Unterschriften kämpft die Salzburger Tierrettung um eine bessere Versorgung bei Notfällen in der Nacht und am Wochenende. Einen Tierarzt zu finden, ist im Moment nämlich alles andere als einfach.

Eine Tierklinik mit 24 Stunden Bereitschaft gibt es in Salzburg nicht, und in den Tierarztpraxen fehlt das Personal für Rund um die Uhr-Dienste. Die Salzburger Tierrettung geht daher jetzt in die Offensive und hat mehr als 3.000 Unterschriften gesammelt mit dem Ziel, dass sich der Stadtsenat mit dem Thema beschäftigt.

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Donnerstagvormittag um 10 Uhr traten Zwei- und Vierbeiner im Büro von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) an, um die Unterschriften von mehr als 3.000 besorgten Salzburgerinnen und Salzburgern zu übergeben, die eine bessere tierärztliche Notfallversorgung fordern.

„Es geht unter Umständen um Leben und Tod“

„Man hat ein Haustier und möchte ihm im Notfall helfen, kann aber nicht, weil kein Arzt da ist. Da geht es unter Umständen und Leben und Tod. Und da sollte sich die Politik ihre Entscheidungen gut überlegen – immerhin haben 30 Prozent der WählerInnen ein Haustier daheim“, schildert Alexandra Öttl, Hundehalterin aus der Stadt Salzburg.

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Auch für die Tierrettung sei es oft schwierig, im Notfall in Salzburg einen Tierarzt zu finden, beklagt Oswin Mair von der Salzburger Tierrettung. „Am Wochenende und in der Nacht haben wir das Problem, wo wir das Tier hin bringen sollen. Wir selbst sind zwar 24 Stunden erreichbar, aber es gibt keinen 24-Stunden-Notdienst. Das ist das Problem“, sagt Mair.

Tierrettung fordert 24-Stunden Haustier-Notruf

Die Tierrettung fordert daher einen von Land und Stadt finanzierten 24-Stunden Haustier-Notruf. Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner zeigt sich zwar grundsätzlich gesprächsbereit, verlangt aber auch Eigeninitiative der TierärztInnen.

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„Wenn es schwierig wird, müssen halt immer Stadt und Land Salzburg aushelfen. Ich hab´ jetzt nicht im Kopf, wieviele niedergelassene TierärztInnen es in Stadt und Land Salzburg gibt. Die müssten sich eben einmal zusammensetzen und darüber reden, wie sie zum Beispiel bezirksweise ein Rad an Wochenend- und Nacht-Notdiensten organisieren könnten, sagt Preuner.“

Preuner: „Da muss einmal ein Vorschlag kommen“

„Da könnte man zum Beispiel eine Telefonbereitschaft einrichten und viele Dinge mehr. Da muss einmal ein Vorschlag kommen, und dann werden wir uns das ansehen, ob wir dafür überhaupt – und wenn ja, in welcher finanziellen Größenordnung – wir dafür etwas zur Verfügung stellen können“, ergänzt der Bürgermeister.

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Dass die Situation derzeit unbefriedigend ist, darin sind sich alle Beteiligten einig – ebenso auch in dem Punkt, dass sich das Problem mit Geld allein nicht lösen lässt. Denn zum einen gebe es viel zu wenige ausgebildete Tierärzte und zum anderen erschwere das Arbeitsrecht die Beschäftigung in der Nacht oder an Wochenenden.

Wochenend-Notdienst-Ring als erster Schritt

Als erster Schritt wurde jetzt ein Notdienst-Ring für Wochenenden ins Leben gerufen, schildert die Sprecherin der TierärztInnen in der Stadt Salzburg, Kerstin Pabst. "Dieses neue Angebot wurde in Zusammenarbeit mit bayerischen KollegInnen eingerichtet. So sollen wenigstens Wochenendtage und Feiertage von 10.00 bis 18.00 Uhr abgedeckt sein. Mit diesem Notdienst-Rad versuchen wir vorerst einmal, für solche Notfälle eine gewisse Grundversorgung zu sichern.

Das sei eine erste Akutmaßnahme, ergänzt Pabst. „Wünschenwert wäre eine 24-Stunden-Tierklinik mit entsprechendem Personal und entsprechender Ausstattung. Das wäre ein ganz, ganz großer Schritt, um die Versorgung zu verbessern.“ Tierklinik oder bezahlte Rufbereitschaft: Ob die gesammelten Unterschriften etwas zu einer Lösung beitragen können, und – vor allem – wie eine solche dann ausschauen könnte, bleibt vorerst abzuwarten.

Bessere Tier-Notfallversorgung gefordert

Mit einer Petition und bereits mehr als 3.000 dafür gesammelten Unterschriften kämpft die Salzburger Tierrettung um eine bessere Versorgung bei Notfällen in der Nacht und am Wochenende.