Soziales

Buhlschaft wird „Badhaus“-Botschafterin

Buhlschaft Verena Altenberger engagiert sich künftig als Botschafterin für das „Badhaus“ in Leogang (Pinzgau). Das private Hilfsprojekt ist ein Zufluchtsort für Menschen in Krisensituationen. Zu Jahresbeginn stand es vor dem Aus. Durch „Licht ins Dunkel“ und andere Unterstützer konnte es gerettet werden.

Die gebürtige Pongauerin Verena Altenberger steht derzeit als Buhlschaft auf der Jedermann-Bühne bei den Salzburger Festspielen. Zwischen den Aufführungen besucht sie immer wieder das „Badhaus“ in Leogang. Seit dem Tod ihrer Mutter hat Altenberger einen sehr persönlichen Bezug zu dem Hilfsprojekt, vor allem zu Gründerin Anja Jung.

Buhlschaft Verena Altenberger mit Anja Jung, Patronin des Leoganger Badhauses
ORF
Altenberger und Jung erleben ein herzliches Wiedersehen in Leogang

Gründerin begleitete Altenbergers erkrankte Mutter

„Als meine Mama gestorben ist, hat Anja sie teilweise begleitet. Als sie mir zum erstem Mal erzählt hat, dass sie hierher fährt, war ich zuerst skeptisch. Ich wollte einfach, dass sich meine Mama wohlfühlt. Ich kannte es nicht und habe gehofft, dass das nichts Blödes ist“, so Altenberger. Die 34-Jährige wird aber schon beim ersten Besuch vom Gegenteil überzeugt und erlebt in Leogang nach dem Tod ihrer Mutter Trauerbegleitung. „Wir haben den Umgang mit dem Tod verlernt. Er wird irgendwie ausgeblendet. Aber in dem Moment, in dem wir ihn anschauen, lernen wir, dass er zum Leben dazugehört“, so Altenberger.

„Badhaus“ bekommt prominente Unterstützung

Buhlschaft Verena Altenberger wird sich für das „Badhaus“ in Leogang engagieren, das seit zehn Jahren im Pinzgau Betroffenen von Armut, Krankheit, Gewalt oder Trauer hilft. Anfang des Jahres ist das Hilfsprojekt noch vor dem Aus gestanden. Gerettet worden ist es unter anderem von der ORF-Aktion „Licht ins Dunkel“.

Neues „Nest“ für austherapierte Kinder soll entstehen

Vor kurzem hat sich die Pongauerin als Botschafterin für das alte „Badhaus“ und das neu geplante „Nest“ in Leogang angeboten: Ein barrierefreies Apartment für Familien. Dort sollen ab dem kommenden Frühjahr schwerkranke und austherapierte Kinder gemeinsam mit ihren Eltern professionelle Sterbebegleitung erhalten.

„Kinder wollen nicht im Krankenhaus sterben“

„Im Krankenhaus kann die Familie oft nicht beim Kind sein, man kann sich nicht zu seinem Kind ins Bett kuscheln. Wenn man die Kinder fragt was sie sich wünschen, dann wollen sie raus aus dem Krankenhaus und in der Natur sein. Das wollen wir mit dem ´Nest´ ermöglichen“, sagt „Badhaus“-Gründerin Anja Jung über das geplante Projekt.

Bauprojekt „Nest“ beim alten Badhaus in Leogang
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Nun kann Gründerin Anja Jung Pläne für das neue „Nest“ machen

Zu Jahresbeginn stand das „Badhaus“ noch vor dem Aus

Daran war vor ungefähr einem halben Jahr nicht zu denken. Die privat finanzierte Hilfseinrichtung war von der Schließung bedroht – mehr dazu in Hilfsprojekt „Badhaus“ durch Lockdowns in Not (19.01.2022; salzburg.ORF.at). Die ORF-Hilfsaktion „Licht ins Dunkel“ sowie der Lions Club Amadea und andere Spender konnten das verhindern.