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Wirtschaft

Plus 15 Prozent: Winterurlaub wird deutlich teurer

Die Teuerung und die gestiegenen Energiepreise werden in der Wintersaison auch im Tourismus zu spüren sein. Die Hoteliervereinigung rechnet mit einem Plus von 15 Prozent, wobei nicht alle Preissteigerungen weitergegeben werden können. Ohne staatliche Hilfen drohe eine Pleitewelle.

In den klassischen Wintertourismusorten sind die Aussichten auf die Wintersaison derzeit eher trüb. Seit Beginn der CoV-Krise buchen Gäste vermehrt kurzfristig. Und gerade in Betrieben mit einem großen Wellnessbereich wird der Anstieg der Energiekosten besonders spürbar. Im kommenden Jahr werden sich die Stromkosten verdreifachen. Dazu kommt die Preissteigerung bei den Nahrungsmitteln.

Höhere Kosten auch für Löhne und Lebensmittel

„Wir rechnen im kommenden Jahr mit 20 Prozent Erhöhung und hoffen, dass wir damit auskommen“, sagt Felix Berger, Geschäftsführer des Sporthotel Wagrain. Auch die Löhne seiner rund 110 Beschäftigten werden angesichts der aktuellen Rekord-Inflation kräftig steigen. Das wird sich auch auf die Preise auswirken. „Wir werden die Preise zwischen acht und zwölf Prozent erhöhen müssen, um dasselbe zu erreichen – falls wir die Auslastung erreichen“, so Berger.

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Der Aufenthalt in Salzburgs Skiorten wird deutlich teurer

Keine Skikartenpreise fixiert: Gäste buchen zögerlich

Derzeit halten sich viele Gäste mit der Buchung für den Winterurlaub noch zurück, weil die Kosten des Gesamturlaubs unklar sind. Das liegt auch daran, dass viele Liftbetriebe wegen der Unsicherheit bei den Energiepreisen derzeit noch keine Kartenpreise für die kommende Saison fixiert haben.

Seilbahnen treffen Treibstoffpreise am härtesten

„Die Energiepreise, aber auch die Treibstoffpreise machen uns große Sorgen. Alleine bei den Treibstoffen haben wir über 60 Prozent Steigerung vom letzten Jahr auf heuer. Bei den Energiepreisen geht es uns noch etwas besser, weil wir langfristige Verträge haben. Aber wir werden einen Preis zusammenbringen und hoffen, dass wir trotzdem viele Gäste für uns gewinnen können“, sagt Erich Egger, Sprecher der Salzburger Seilbahnen.

Energiepreise machen Winterurlaub teurer

Alles wird teurer und zwar ordentlich. Das werden wir im kommenden Winter auch im Tourismus spüren. Die Hoteliervereinigung erwartet eine Preissteigerung von 15 Prozent. Das könnte zu einer Pleitewelle führen, glauben die Touristiker und verlangen sicherheitshalber gleich einmal staatliche Hilfszahlungen.

„Nicht alle Preise können weitergegeben werden“

Die Teuerung ist also vor allem für die Hotellerie derzeit ein Problem, denn die Preise können bei weitem nicht zur Gänze an den Gast weitergeben werden. „Die Erträge werden noch kleiner und das Ganze nach zwei sehr, sehr schwierigen Coronajahren. Eine Wintersaison ist ja komplett ausgefallen. Ich fürchte, dass viele Betriebe in Schwierigkeiten kommen werden“, sagt Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung.

Hotellerie verlangt staatliche Hilfszahlungen

Vor allem für Betriebe mit großen Wellness- und Spa-Bereichen bräuchte es entsprechende Unterstützung durch den Staat. „Diese Betriebe werden das sicherlich brauchen – sei es eine steuerliche Entlastung oder eine Rückvergütung. Weil sonst werden wir schwer über den Winter kommen“, so Veit. Im schlimmsten Fall könnte der Hotellerie sogar eine Pleitewelle drohen.