Jacken haengen an einem Kleiderstaender und Schuhe stehen in einem Regal
APA/KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Soziales

Kinder- und Jugendhilfe: Koko fordert rasch mehr Lohn

In der Kinder- und Jugendhilfe erhöht die Krisen-Anlaufstelle KOKO den Druck auf die Politik. Das Personal blute demnach aus. KOKO fordert, die Gehaltsanpassungen rascher umzusetzen, als angekündigt. Man wolle dadurch Mitarbeiter halten oder neue gewinnen. Auch die Teuerung sei eine Herausforderung für den laufenden Betrieb der Krisenstellen.

Erst Anfang August machte der österreichweite Dachverband der Kinder- und Jugendhilfe auf den Personalmangel aufmerksam und betonte, dass die Personalnot den Betrieb in den Krisenstellen in Salzburg gefährde. Derzeit können Dienste vielfach nur mehr auf Kosten bestehender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besetzt werden.

Sozialressort will höhere KV-Einstufung erzielen

Das Land kündigte an, mit einem Maßnahmenpaket gegensteuern zu wollen. Sozialreferent und Landeshauptmannstellvertreter Heinrich Schellhorn (Die Grünen) sicherte der Kinder- und Jugendhilfe bereits im Juni zu, dass er sich bei den Budgetberatungen 2023 des Landes Salzburg und gegenüber dem Gemeindebund für die Einstufung der Sozialpädagoginnen in eine höhere Verwendungsgruppe einsetzen wird.

KOKO: „Es braucht jetzt ein OK für höheren Lohn“

Die Geschäftsführerin vom Krisenzentrum für Kinder- und Jugendliche KOKO, Eva Goetz, begrüßte das, sagt aber, dass es jetzt im aktuellen Moment eine klare politische Zustimmung brauche. Das Büro Schellhorn verweist darauf, dass es um insgesamt mehr als zwei Millionen Euro gehe, die im Budget berücksichtigt werden müssen. Zudem gehöre eine Gehaltserhöhung in den Kollektivverträgen verankert, die Arbeitsgruppe dafür finde aber erst im Frühjahr statt und könne demnach erst für das nächste Budget berücksichtigt werden.

Krisenstellen: Höhere Betriebskosten, teurere Lebensmittel

Goetz kritisiert auch, dass die Teuerung in den Krisenstellen der Kinder- und Jugendhilfe voll zuschlage. KOKO betreut Einrichtungen in 30 Immobilien – bei einigen wurde die Miete in den vergangenen Jahren bereits mehrmals erhöht. Die Mietsteigerungen lagen im Schnitt bei rund zehn Prozent, dazu kommen jetzt dramatisch steigende Betriebs- und Energiekosten, auch Lebensmittelkosten mit bis zu 30 Prozent. Diese Mehrkosten werden aber in den Förderungen nicht berücksichtigt, so Goetz. Aus dem Büro von Sozialreferent Schellhorn heißt es dazu, man müsse erst bei der Budgeterstellung im Herbst verhandeln wie diese abgedeckt werden können.