Künstliche Intelligenz
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Wissenschaft

Start-up fordert Regeln für Künstliche Intelligenz

Durch Sprachsoftware-Angebote wie Alexa und Fahrassistenten im Auto bestimmt Künstliche Intelligenz bereits gewisse Bereiche unseres Alltages. Ein junges Salzburger Unternehmen macht auf die Nachteile und Gefahren Künstlicher Intelligenz aufmerksam – darunter die Möglichkeit, Entscheidungen zu manipulieren.

Beim täglichen Gebrauch unseres Handy begleiten uns im Hintergrund Assistenzsysteme wie Autokorrektur und vorgeschlagene Wörter, die auf Basis Künstlicher Intelligenz arbeiten. Grundlegend lernt diese Art der Intelligenz, kurz auch KI genannt, indem sie aus Daten eigenständig Muster erkennt. Aus diesen Mustern leitet die KI dann etwa maßgeschneiderte Werbe- oder Nachrichtenangebote ab, diese Technologie nennt sich auch Profiling.

Salzburger Unternehmen entwickelt Verkaufssoftware

Auch die Verkaufssoftware des Salzburger Start-up Fact AI macht im Wesentlichen nichts anderes. Ziel ist, maßgeschneiderte Angebote für den Kunden zu finden, der beispielsweise neue Ski kaufen möchte. Trotzdem setzt sich das Unternehmern intensiv und kritisch mit den Fragen und Nachteilen rund um Künstliche Intelligenz auseinander. „Unser Geschäftsfeld ist ein sehr sensitiver Bereich, wo wir darauf achten müssen, die Balance zwischen sinnvolle Ergebnisse für die Firmen zu bekommen und gleichzeitig Menschen nicht manipulieren zu wollen und zu können“, schildert Fact AI-Geschäftsführer Emanuel Schattauer.

Größte Gefahr: „Keine autonome Entscheidung möglich“

Denn beim Profiling lernt die KI unseren Geschmack kennen und damit kann sie auch unsere nächste Wahl beeinflussen. Im amerikanischen Wahlkampf etwa soll Russland mittels Künstlicher Intelligenz versucht haben, die Wahl zugunsten Donald Trump zu beeinflussen. Die Technologie hat daher Potential für Missbrauch: „Der größte Risikofaktor, den ich gerade sehe, ist, dass man die Autonomie von Menschen beschneidet. Wenn Künstliche Intelligenz so weit ist, dass sie Entscheidungen von Menschen führen kann, dass wir dabei die Möglichkeit verlieren, auf den Eingriff zu reagieren und ihn zu stoppen“, sagt Schattauer.

Start-up fordert Regeln für Künstliche Intelligenz

EU arbeitet an Verordnung zur Künstlichen Intelligenz

Damit es nicht so weit kommt, fordert das Unternehmen die Politik auf, regulierend einzugreifen. Die Europäische Union sei laut dem Staatssekretär für Digitalisierung, Florian Tursky (ÖVP) derzeit in einem Prozess, um die Künstliche Intelligenz zu regulieren.

„Wo wir ganz klar sagen, das sind Dinge, die wir nutzen wollen und auf der anderen Seite gibt es Dinge, die wir in Europa nicht ermöglichen wollen. Es gibt Bereiche, die wir bei der Künstlichen Intelligenz nicht wollen – es darf nie passieren, dass ein Computer über Leben und Tod entscheidet oder Künstliche Intelligenz darf auch nicht darüber entscheiden, ob ein Mensch noch einen Versicherungsvertrag bekommt oder nicht. Deshalb müssen wir regulieren“, sagt Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung. Noch ist diese europäische Verordnung aber nicht beschlossen und die Tür für Missbrauch somit weit offen.