Unwetter Oberpinzgau
APA/FF Hollersbach
APA/FF Hollersbach
Chronik

Nach Muren: Bei Flug keine Gefahrenquellen entdeckt

Nach den Unwettern am Freitagabend hat der Landesgeologe die Täler und Hänge im Oberpinzgau erkundet. Mehrere Muren sind hier und in Dorfgastein (Pongau) abgegangen. 230 Personen sind über Nacht in Almhütten fest gesessen, weil die Wege vermurt waren. Die Besucher konnten am Samstag wieder zurück ins Tal.

Nach den Murenabängen bestand über Nacht zu allen Gebäuden Telefonkontakt. Verletzt wurde bei dem Unwetter Freitagabend niemand, auch Vermisstenmeldungen lagen bis Samstagnachmittag keine vor.

Insgesamt waren im Oberpinzgau einmal mehr 150 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren gefordert. Besonders getroffen hat das Unwetter dieses Mal die Gemeinden Dorfgastein (Pongau) sowie Neukirchen, Bramberg, Mittersill, Hollersbach und Rauris (alle Pinzgau).

Erkundungsflug: Keine neuen Gefahrenquellen erkennbar

Ludwig Fegerl vom Landesgeologischen Dienst führte am Samstag einen Erkundungsflug durch, um sich von der Luft aus einen Überblick über die Schäden des Unwetters zu verschaffen. Es seinen keine neue Gefahrenquellen entdeckt worden, hieß es nach dem Flug. Einige Brücken, ungenutzte Stallgebäude und Jagdhütten auf den Almen wurden beschädigt.

Gäste saßen auf Hütten fest – am Samstag zurück ins Tal

Im Pinzgau waren im Obersulzbach-, Untersalzbach-, Habach- und Hollersbachtal die Wege zu insgesamt 230 Personen auf Berghütten und Gasthäusern unterbrochen – die Gäste mussten die Nacht auf den Hütten verbringen. Im Lauf des Samstages waren die Straßen und Wege wieder so weit frei, dass die Menschen zu Fuß die Täler verlassen konnten. Im besonders stark betroffenen Hollersbachtal wurden zehn Personen mit einem Hubschrauber von der Fürther-Hütte ausgeflogen. Es wird hier noch mehr als eine Woche dauern, bis alle Straßen und Wege wieder befahrbar sind.

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Mure im Habachtal im Pinzgau
Gerhard Egger
Mure im Habachtal im Pinzgau
Mure im Habachtal im Pinzgau
Gerhard Egger
Mure im Habachtal im Pinzgau
Gerhard Egger
Mure im Habachtal im Pinzgau
Gerhard Egger

Hollersbach: Landwirtschaftliche Flächen getroffen

Das Gewitter traf auch die Gemeinde Hollersbach (Pinzgau) erneut schwer – diesmal entstand zwar kein Schaden an Gebäuden, mehrere landwirtschaftliche Flächen dürften aber laut Bürgermeister Günter Steiner (ÖVP) durch Muren stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

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Unwetter Oberpinzgau
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Murenabgänge im Hollersbachtal
Unwetter Oberpinzgau
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Im Obersulzbach-, Untersalzbach-, Habach- und Hollersbachtal (alle Pinzgau) sind die Wege zu rund 230 Personen auf Berghütten und Gasthäusern unterbrochen
Unwetter Oberpinzgau
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Murenabgang im Hollersbachtal
Unwetter Oberpinzgau
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Murenabgang im Hollersbachtal
Murenabgang Dorfgastein (Pongau)
ORF/Arnold Klement
In Dorfgastein (Pongau) verlegte eine Mure Freitagabend die Gasteiner Straße (B 167)
Murenabgang Dorfgastein (Pongau)
ORF/Arnold Klement
Aufräumarbeiten Dorfgastein
Murenabgang Dorfgastein (Pongau)
ORF/Arnold Klement
Murenabgang Dorfgastein (Pongau)
ORF/Arnold Klement

Dorfgastein: Mure verlegt Straße

Auch in Dorfgastein (Pongau) ging eine Mure ab – sie verlegte die Gasteiner Straße (B 167). Auch der Zugverkehr musste Freitagabend zwischenzeitlich gestoppt werden, nachdem der Bernkogelbach und die Gasteiner Ache über die Ufer getreten waren. Hier wird nach wie vor mit Baggern gearbeitet, um das Wasser wieder zurückzuleiten. In der Gemeinde im Gasteinertal mussten auch mehrere Keller ausgepumpt werden.

„Drei Meter hohe Mure auf Zufahrt zur Kläranlage“

Problematisch war in der Nacht, dass die Zufahrt zur Kläranlage des gesamten Gasteinertales völlig vermurt wurde, schildert Ortsfeuerwehrkommandant Albin Kritzer: „Die Hauptzufahrtsstraße ist drei Meter hoch vermurt. Es ist wichtig, dass die Kläranlage des gesamten Gasteinertales funktioniert.“

Weitere Regenfälle angekündigt: Sorge groß

Am Samstag wurde eine Behelfszufahrt hergestellt, um die Zufahrt zur Kläranlage sicherzustellen. Sorge bereitete den Menschen in Dorfgastein und im Oberpinzgau, dass weitere teils starke Regenfälle angekündigt sind.