Fliegerbombe
ORF/Marina Schlager
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Chronik

Kriegsrelikte beschäftigen Entminungsdienst täglich

Fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist der Entminungsdienst des Bundesheeres in Österreich nach wie vor täglich im Einsatz. Im ersten Halbjahr sind die Experten 515-mal ausgerückt und haben mehr als 13 Tonnen Kriegsmaterial geborgen.

Fliegerbomben, Panzerabwehr- und Schützenminen, Panzerfäuste, Granaten und Gewehrmunition. Die Vergangenheit wirft lange Schatten – noch immer werden in Österreich zwei bis dreimal täglich Kriegsrelikte gefunden. Manchmal in Gewässern und im alpinen Gelände, meist bei Baggerarbeiten für Kanalsanierungen und in privaten Gärten. Zu einem derartiger Einsatz kam es in Salzburg zuletzt im Mai in der Alpensiedlung, wo früher eine Kaserne der deutschen Wehrmacht stationiert war.

Metallteile in Swimmingpool-Grube

Ein Erdbauunternehmer hatte eine Grube für einen Swimmingpool ausgehoben, als er auf die verrosteten Metallteile stieß. Entminungsexperten des Bundesheeres aus Hörsching im benachbarten Oberösterreich fanden schließlich 26 Minen und Sprengstoffpakete. Auch auf einer Baustelle in Maxglan musste der Entminungsdienst heuer schon eine Kiste mit sprengfähigen Artillerie-, Gewehr,- Mörser- und Handgranaten abtransportieren.

Im Bundesland Salzburg bereits 58 Einsätze

Insgesamt hat der Entminungsdienst in Salzburg im ersten Halbjahr 58 Einsätze und elf Bergungen verzeichnet. Das Kriegsmaterial wird auf den Sprengplätzen Großmittel und Allentsteig vernichtet, oder wenn es gar nicht anders geht, direkt an der jeweiligen Fundstelle.