Friseurin beim Haare schneiden
Pressefoto Scharinger / Johanna Schlosser
Pressefoto Scharinger / Johanna Schlosser
Lifestyle

Mit Haaren den Ozean „retten“

Haare schneiden und gleichzeitig unsere Meere, Seen und Flüsse retten – was aufs Erste ungewöhnlich klingt, hat ein deutsches Start-Up ausprobiert. Sie sammeln Haare von Friseuren und verarbeiten sie zu Haarfiltern. Auch Salzburger Friseure unterstützen die Aktion.

Seit Jahresbeginn sammelt Friseur Roland Ruggenthaler aus der Stadt Salzburg die Haare seiner Kunden. Nach dem Haarschnitt landen sie nicht mehr im Müll, sondern werden gesammelt und verpackt. „Alle vier Wochen wird die Tonne ausgeleert, dann ordentlich verpackt, weil man glaubt gar nicht, wie staubig Haare sind.“

Aus den Haaren werden Filter für die Reinigung produziert

Ungefähr acht Kilogramm Haare schickt der Friseurmeister alle sechs Monate an das Start-up „Hair Help the Oceans“. In Bückeburg in Deutschland werden sie zu Haarfiltern für die Reinigung von Gewässern weiterverarbeitet. Und da hilft jedes einzelne Haar, nur gewaschen müssen sie sein. Dafür gibt es zum Glück den Profi. „Saubere, gereinigte Haare sind meine Basis – egal ob es ganz kurze Haare sind oder 15 Zentimeter lang, alles kommt hinein.“

Friseure müssen Mitgliedsbeitrag zahlen

Um bei der Aktion mitmachen zu können, müssen Friseure einen monatlichen Mitgliedsbeitrag bezahlen. Damit sollen etwa Kosten für Transport oder Verarbeitung gedeckt werden. Ein finanzieller Aufwand, den der Friseurmeister für den guten Zweck in Kauf nimmt. „Die Idee dabei ist, dass man die Meere und Gewässer rettet und sauber macht – wenn du siehst, wie viel Öl da drüber rinnt – deswegen bin ich dafür, dass ich sag, sowas mache ich“, so der Friseurmeister.

Deutsches Start-up, das mit Haarabfällen Filter baut
Hair Help the Oceans

Österreichweit 80 Friseure mit dabei

Derzeit nehmen österreichweit über 80 Friseursalons an der Aktion teil. In Salzburg sind es bisher knapp eine Handvoll, es werden aber täglich mehr, heißt es von dem deutschen Start-up.

Ganz neu ist die Idee übrigens nicht: Als Vorbild für „Hair Help the Oceans“ dienen die Haarfilter eines französischen Vereins. Die waren etwa schon im Sommer 2020 vor Mauritius bei einem Frachterunglück erfolgreich im Einsatz.