Im August 2002 ging das Ausflugsschiff „Amadeus“ in den reißenden Fluten der Salzach unter. Wäre der Wasserpegel nur wenige Zentimeter höher gewesen, dann wäre auch die Salzburger Altstadt geflutet worden. Mit voller Wucht trafen die Wassermassen 2002 allerdings die Gemeinden Thalgau (Flachgau), Hallein, Golling, Scheffau (alle Tennengau) und Saalfelden (Pinzgau). Bei den Überflutungen kamen zwei Menschen ums Leben. Seitdem flossen Millionenbeträge in den Hochwasserschutz.
Bauten schützen 13.000 Gebäude
Den Großteil der Hochwasserschutzmaßnahmen bezahlte in den vergangenen 20 Jahren der Bund, den Rest übernahmen das Land Salzburg, die Gemeinden und Wassergenossenschaften. 13.000 Gebäude werden nun laut Land Salzburg geschützt. Ein Restrisiko bleibe aber immer.
„Die Schutzbauten werden in der Regel auf ein hundertjähriges Ereignis ausgelegt und es gibt immer wieder punktuelle Ereignisse, die darüber liegen. Dann rinnt das Wasser über die Dämme, über die Becken, über die Mauern und mit diesem Restrisiko müssen wir lernen umzugehen“, sagt Heinz Stiefelmayer vom Hochwasser-Risikomanagement des Bundesministeriums.
Bilder der Jahrhundertflut von 2002:
13 gefährdete Gemeinden noch ohne Schutz
36 Gemeinden gelten in Salzburg als besonders gefährdet, zwei Drittel davon seien für ein 100-jährliches Hochwasser gerüstet. 13 besonders gefährdete Gemeinden haben in Salzburg jedoch noch keinen Hochwasserschutz. In sieben wird er allerdings zurzeit geplant oder schon gebaut, dazu zählt zum Beispiel Bad Hofgastein (Pongau).
Hochwasserschutz Tauerntäler: Baubeginn 2024
Eine besonders gefährdete Region ist auch der Oberpinzgau: hier stößt der Schutz im Tal an seine Grenzen. „Wir können die Mauern und Dämme nicht ins Unendliche erhöhen, das würde auch nicht in das Ortsbild passen. Im Oberpinzgau sehen wir, dass wir die Wassermassen nur halten können, wenn wir mit den Schutzbauten in die Tauerntäler gehen“, sagt der für Wasserwirtschaft zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). Ziel ist, dass durch Schutzmaßnahmen in den Tauerntäler künftig acht bis zehn Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden können. 2024 will das Land mit den Bauarbeiten in den Tauerntälern beginnen.