Karl Nehammer
APA/GEORG HOCHMUTH
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Politik

Warum meidet der Kanzler die Festspiele?

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) scheint heuer kein großer Fan von Festspielen zu sein. Schon bei der Eröffnung in Bregenz war er letzte Woche nicht dabei. Nun kommt er auch Dienstagvormittag zur Salzburger Eröffnung nicht. ORF-Chefredakteur Gerd Schneider analysiert das Fernbleiben des Kanzlers.

Er wolle sich „mit voller Kraft auf das Management der Energiekrise konzentrieren“, ließ Österreichs Regierungschef Nehammer einige Journalisten nach entsprechender Anfrage wissen. Deshalb bleibe er den Festspielen heuer fern. Ist das wirklich schlüssig oder einfach nur politisches Kalkül?

Schließt das Eine das Andere aus?

Die Botschaft ist jedenfalls klar. Der Kanzler will offenbar der Bevölkerung signalisieren, dass er in schwierigen Zeiten klare Prioritäten habe. Aber schließt das Eine das Andere wirklich aus? Oder sind es nicht gerade immer wieder Kunst und Kultur als Treibstoffe für die Seele? Viele sagen, sie würden uns abseits hoher Treibstoff- und Energiepreise neuen Lebensmut und Zerstreuung liefern.

Kommt von Trojanow der Klartext?

Vielleicht wird es heuer beim Festakt die mit Spannung erwartete Rede des Schriftstellers Ilja Trojanows sein, die uns packt, inspiriert und andere Blickwinkel auf das aktuelle Weltgeschehen ermöglicht. Trojanow selbst hat seine Rede schon als politisch provokant angekündigt.