Haus der ermordeten 50-Jährigen in Wals
APA/BARBARA GINDL
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Gericht

Prozess um mutmaßlichen Doppelmord

Dienstag beginnt beim Landesgericht ein aufsehenerregender Prozess. Es geht um den mutmaßlichen Doppelmord von Wals (Flachgau). Bei der Bluttat wurden zwei Frauen erschossen. Angeklagt ist ein Salzburger Berufsdetektiv, der seine Ex-Freundin und deren Mutter mit elf Schüssen getötet haben soll.

Der Mann gab die Taten laut Ermittlern zu, er will sie aber nicht geplant haben. Zehn bis 20 Jahre Haft oder gar lebenslanges Gefängnis drohen dem 52-Jährigen.

Anklage will auch Einweisung

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag soll verhandelt werden. Zusätzlich will die Staatsanwaltschaft seine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme und dennoch zurechnungsfähige Rechtsbrecher erreichen. Der Verdächtige sei weiterhin gefährlich, heißt es.

Im Mai des vergangenen Jahres kam der Berufsdetektiv, der mehrere Waffen legal besaß, an einem Abend zum Haus der Ex-Freundin in Wals-Siezenheim. Vorher soll es schon öfter Streit zwischen ihm und dem Bruder der Frau gegeben haben. Das Thema habe sogar die Polizei beschäftigt. Bruder und Mutter waren gegen die Beziehung.

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Mord Wals
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Spurensicherung rückt an
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Kriminaltechniker der Salzburger Polizei
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Spezialkräfte der Cobra bei Fahndung in der Nacht
Mord Wals
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Anklage sieht Doppelmord

Diese Liaison dürfte die 50-Jährige dann auch beendet haben. Der Angeklagte wollte das aber wohl nicht wahrhaben. Sieben Schüsse trafen die Ex-Freundin, drei die Mutter, dann soll der Mann davongefahren sein. Das sei geplanter Doppelmord gewesen, sagt die Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hingegen spricht von Kurzschlusshandlung, Ausnahmesituation und emotionaler Explosion.

Einige Stunden später wurde der Detektiv nach einer Selbstmordankündigung beim Wolfgangsee festgenommen. Im Auto fanden sich zwei Pistolen und mehr als hundert Schuss Munition. Er habe die Frau geliebt, sagte er der Polizei.