Schild Personalmangel
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Personalmangel: Kein Ausweg für Wirte

Während der Festspiele und Sommerferien boomt in Stadt und Land Salzburg eigentlich der Tourismus. Aktuell 5.000 bis 7.000 offene Stellen in der Gastronomie, seien heuer aber nicht mehr aufzuholen, sagt Wirtesprecher Ernst Pühringer. Etliche geschlossene Lokale oder massiv reduzierte Öffnungszeiten seien daher unvermeidbar.

„Wir diskutieren an allen Ecken und Enden, was wir ändern können, um die wenigen Mitarbeiter, die wir haben, nicht komplett zu verbrennen“, sagt Pühringer. „In Wahrheit müssen wir schauen, dass wir Öffnungszeiten adaptieren, reduzieren. Es ist momentan nur ein Hin- und Herschaukeln, um über den Sommer zu kommen, der in Wahrheit sehr gut läuft.“

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Gastronomen wollen mehr Unterstützung der Politik

Für die kommende Wintersaison hoffen die Salzburger Gastronomen auf tatkräftige Unterstützung durch Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) und die Bundesregierung. Pühringer erwartet, dass man das Problem endlich erkennt und sieht, „dass wir dringend Mitarbeiter brauchen, speziell für die Wintersaison und hier jetzt arbeitsmarktpolitische Zeichen setzt, die uns zumindest im Hilfskräftebereich weiterhelfen.“ Konkret sollen Mitarbeiter etwa aus Drittstaaten unkomplizierter für die Wintersaison in die Skigebiete gebracht werden können, verlangt der Salzburger Wirtesprecher. „Sonst wird es wirklich ganz arg werden und wir werden dasselbe Problem wie im Sommer in der Stadt oder an den Seen haben“, sagt Pühringer.

„Mangelberufsliste nur bedingt hilfreich“

Dass Kellner kürzlich auf die Liste der Mangelberufe aufgenommen wurden, sieht Pühringer kritisch: „Wir haben das mit dem Koch schon vor zwei Jahren mitbekommen. Die Hürden waren aber derartig hoch, dass niemand aus einem Drittstaat als Koch nach Österreich kommen konnte.“ Auch wenn es hier inzwischen Verbesserungen gegeben habe, seien die österreichweit benötigten gut 15.000 Mitarbeiter in der Gastronomie nicht verfügbar. „Wenn 1.000 kommen, haben wir viel, uns fehlen aber immer noch 14.000. Da braucht es noch andere Zeichen und Möglichkeiten, um hier das Geschäft abdecken zu können“, ergänzt Pühringer.

Personalmangel: Kein Ausweg für Wirte