Wirtschaft

Inflation treibt mehr Salzburger nach Bayern

Wegen Preisschüben bei Treibstoff, Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und in der Gastronomie ist die Inflationsrate in Österreich hoch wie seit 47 Jahren nicht mehr. Das treibt zunehmend wieder mehr Salzburger zum Einkaufen nach Bayern. Viel zu sparen gibt es dabei allerdings nicht, sind die Konsumenten überzeugt.

Ein Blick ins bayerische Supermarktregal zahlt sich aus, sind viele Salzburger Kunden trotzdem überzeugt. Laut Statistik Austria sei der jüngste Preisanstieg vor allem beim wöchentlichen Einkauf spürbar. Denn das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, ist im Jahresvergleich um 18,8 Prozent gestiegen.

„Es ist hier günstiger und die Qualität ist auch gut, teilweise besser als bei uns. Hier bekomme ich einen Einkaufswagen für 100 Euro, drüben dafür einen halben Wagen“, sagt der Salzburg Hermann Walter. Für viele Salzburger ist der Einkauf in Freilassing aber auch eine Art Tradition. „Wenn das Wetter nicht so schön ist, fahren wir automatisch nach Freilassing rüber und schauen was es Neues gibt und es ist ein bissl billiger als bei uns“, sagt Erich Huber aus Linz.

Größere Preisunterschiede nur bei wenigen Produkten

Billiger sind in Bayern vor allem Kosmetik- und Hygieneartikel, auch die Milchpreise waren in den vergangenen Tagen großes Thema, weil die in Salzburg produzierte Milch in Deutschland um 56 Cent günstiger angeboten wurde. Das habe viele Gründe gehabt, heißt es von den Verantwortlichen. Einer davon sei die Steuer, die sich bei Milchprodukten um sechs Prozent unterscheidet. Aber auch der Sprit sei so teuer geworden, dass es sich deswegen nimmer auszahlt herüber zu fahren, stellt etwa Christine Bierfeld aus Elixhausen (Flachgau) fest.

Diesel war am Samstag übrigens auf beiden Seiten der Grenze gleich teuer, Benzin in Deutschland um gut zehn Cent billiger. Dass mehr Salzburger jetzt ihren Wocheneinkauf in Bayern tätigen würden, spüre man in Salzburg nicht, heißt es von der Wirtschaftskammer in Salzburg. Nach der Flüchtlingskrise, den Grenzkontrollen und der Pandemie beobachte die Freilassinger Wirtschaft allerdings schon, dass wieder mehr Österreicher über die Grenze kommen, sagt Anni Klinger vom Wirtschaftsforum Freilassing.

„Überall steigen die Preise, dass bei uns gerade das Tanken ein bissl billiger ist, ist schön. Da sehen wir mehr österreichische Fahrzeuge und das merkt man natürlich auch im Handel“, so Klinger.

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