Erstmals erwähnt wurde der Park um das Schloss Aigen bereits im 14. Jahrhundert. Das heutige Erscheinungsbild geht zurück auf Fürst Schwarzenberg, der Schloss und Garten 1804 kaufte. Der Park liegt zwar wie wilde Natur am Fuße des Gaisbergs und ist dabei doch eine kunstvoll gestaltete Landschaft in der sich noch viele Reste der einstigen Gartenpracht entdecken lassen.
„Es muss wirklich phantastisch gewesen sein. Es gab Brücken, es gab Ansitze, es gab Höhlen, es gab Plätze an denen man verweilen und in die Ferne schauen konnte“, schwärmt Schlossbesitzer Anton Revertera-Salandra.
Salzburgs historisches Gartenerbe
In den Anfangsjahren war der Park europaweit als Freilichtmuseum für den Adel bekannt und stellte eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen 19. Jahrhunderts dar. Mit etwas Glück trifft man auf den Spazier- und Wanderwegen auch heute hier noch Prominente, die sich im Stadtteil Aigen angesiedelt haben.
„Wenn man sich die Gästebücher vom Anfang des 19. Jahrhunderts durchschaut, die im Schwarzenbergischen Archiv erhalten sind, dann gibt es kaum ein gekröntes Haupt in Europa, das hier nicht zumindest einmal über Tag hergekommen ist. Das kann man sich heute schwer vorstellen, es war wirklich ein europäisches Topreiseziel“, sagt Revertera-Salandra.
Gartenbaukunst inspirierte auch Maler und Musiker
Auf den geschwungenen Pfaden wandern aber auch zahlreiche Künstler. So komponierte etwa Michael Haydn für Aigen einen vierstimmigen Chor und verbrachte Mozarts Familie hier fröhliche Sommertage. Dabei ist es belegt, dass das erste Bühnenbild der Zauberflöte auf die Höhlen in Aigen zurückgeht.
„Wir hatten vor einigen Jahren eine Australierin hier die der Meinung war, einhundert Prozent nachweisen zu können, dass Mozart in einer dieser Höhlen begraben wurde. Was sich natürlich als Blödsinn herausgestellt hat“, schmunzelt Revertera-Salandra.

Kaltes Quellwasser und Freimaurer-Mythen
Die Höhlen und Wälder rund um das Schloss Aigen sind Orte der Fantasie und begeistern heute jung und alt. Früher gab es hier sogar regelmäßige Treffen der Freimaurer. Sie schätzten die Abgeschiedenheit und Distanz zur Landeshauptstadt. Eigenschaften, die sich der Aigner Park bis heute erhalten konnte. Seit 1980 ist er mit allen historischen Bauten geschützter Landschaftsteil gemäß dem Salzburger Naturschutzgesetz.

Der ehemalige Treffpunkt der feinen Gesellschaft ist heute vor allem an heißen Tagen mit zahlreichen schattenspendenden Bäumen und kühlen Bachläufen und Quellen zu einem aus der Stadt Salzburg mit Obus, Fahrrad oder zu Fuß leicht erreichbaren Naturidyll für jedermann geworden.