Pilze im Wald
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Chronik

Schwammerl-Apps: Experten raten zu Vorsicht

Viele Schwammerlsucher setzen mitterweile auf Pilz-Handy-Apps. Experten warnen jetzt allerdings davor, sich ausschließlich auf derartige Apps zu verlassen. Mögliche Verwechslungen könnten nämlich fatal enden, mahnen die Fachleute.

Nach dem mageren Vorjahr können sich Schwammerlsucher heuer auf ein gutes Jahr freuen. Durch das feucht-warme Wetter im Frühling hat die Saison früher begonnen, und es gibt – mit regionalen Unterschieden – auch schon einiges zu sammeln.

Der Pilzator, der Mushroomizer oder die Pilze App – die Auswahl für Handy-Anwendungen zum Schwammerl Suchen ist groß. Das gilt auch für die Bildatenbanken, auf die solche Apps zurückgreifen, um einen abfotografierten Pilz zu identifizieren. Genau das sei aber auch das Problem, sagt Thomas Rücker von der Pilzberatung im Salzburger Haus der Natur.

„Apps bei Pilzen, die sich ähneln, überfordert“

„Gerade bei Pilzen, wo sich verschiedene Sorten optisch oder farblich ähneln, sind diese Apps oft überfordert. Dann kann es auch passieren, dass giftige Pilze fälschlicherweise als essbar ausgewiesen werden.“

Auch sei bei Speisepilzen der richtige Umgang wichtig, denn Pilze seien höchst verderblich, warnt Rücker. „Für alle Pilze gilt: Sobald man sie gepflückt oder abgeschnitten hat. Und eine Vielzahl aller Probleme nach Pilzmahlzeiten ist nicht darauf zurückzuführen, dass sie von Haus aus giftig sind, sondern darauf, dass alte, schlecht gelagerte oder einfach nicht mehr für den Verzehr geeignete Speisepilze gegessen werden. Dann hat man keine Pilzvergiftung im eigentlichen Sinn, sondern eine Lebensmittelvergiftung.“

„Nur frische Pilze sammeln und sie sofort verkochen“

Um dies zu vermeiden, sei es wichtig, nur frische, gut riechende Pilze zu sammeln, diese in einer Kühltasche zu transportieren und sie dann sofort zuzubereiten, rät Pilz-Experte Rücker.