Vor knapp einem Monat kam Inigo aus dem etwa 50 Kilometer südöstlich von Paris gelegenen Parc de Felins nach Salzburg. Noch riskiert er aber nicht mehr als einen neugierigen Blick – die neue Anlage ist ihm noch nicht vertraut. Er zieht sich lieber schnell in größere Höhen und in die schützende Deckung zurück.
Noch sehr scheues Jungtier
„Wir arbeiten daran, dass er das Vertrauen aufbaut, dass er die Sicherheit bekommt, dass er – auch wenn viele Menschen da sind – in seiner Anlage herumstreift“, sagt Tierpflegerin Natalie Winkler. Zurzeit beschränkt sich das Herumstreifen eher auf die Nachtstunden. In der Dunkelheit fühlt sich der 11 Monate alte Puma sicherer, weiß die Tierpflegerin: „Wir haben auch Wildkameras aufgehängt, damit wir in der Nacht sehen können, was er so macht. Ein Puma ist ja hauptsächlich nachtaktiv. Jetzt können wir ihn richtig gut beobachten und sehen: Wo sind seine Platzerl? Wo versteckt er sich gerne?“
„Wir holen eigentlich unser ‚Enkerl‘ zurück“
Mit Leckerbissen versuchen die Tierpfleger das Vertrauen des noch sehr scheuen Tieres zu gewinnen. Dabei hat Inigo jetzt schon eine ganz besondere Beziehung zu Salzburg: Der einstige Zoostar – Altpuma Yagul –, der im Jänner im stolzen Alter von 20 Jahren eingeschläfert werden musste, ist sein Großvater. „Es ist gar nicht so einfach, Pumas aus anderen Zoos zu bekommen, weil nicht mehr sehr viele Zoos Pumas halten“, sagt Geschäftsführerin Sabine Grebner. „Da war’s eine besondere Überraschung, dass wir eigentlich unser ‚Enkerl‘ wieder zurückholen, nachdem Winnie und Yagul nicht mehr bei uns sind, verstorben sind – aber da sie in den letzten Jahren für sehr viel Nachzucht gesorgt haben, haben wir endlich unser ‚Enkerl‘ wieder da.“
Pumaenkel im Zoo Salzburg
Lange alleine bleiben soll Inigo nicht – die Partnerinnensuche läuft: „Zuerst muss er selbstsicherer und ein richtiges Männchen werden“, sagt Grebner. „Dann kommt ein Weibchen dazu. Das darf nicht mit ihm verwandt sein. Aber das finden wir bestimmt.“