Wirtschaft

Gaskrise: Radiatoren mitten im Sommer gefragt

Trotz sommerlicher Hitze fragen Kunden in Baumärkten derzeit verstärkt nach Radiatoren. Grund dafür ist die Sorge wegen steigender Gaspreise und einer möglichen Gasknappheit im Winter. Laut Energieexperten ist das Heizen eines Raumes mit einem Radiator aber nur eine Notlösung.

Normalerweise gehören im Sommer in Baumärkten Klimageräte zu den begehrtesten Produkten – in diesem Jahr ist jedoch vieles etwas anders. Statt nach Kühlgeräten fragen Kunden nach Heizradiatoren. Für die Baumärkte ist es eine ungewöhnlich Situation – ein Markt in Salzburg-Maxglan bestätigte, dass er seit einem Monat regelmäßig Radiatoren verkauft. Die Nachfrage nach den Produkten mitten im Sommer ist ungewöhnlich. Es seien genug Geräte im Lager, vom Winter sei noch reichlich Ware übrig. Die Nachfrage nach Radiatoren besteht aber nicht flächendeckend, andere Baumärkte merken davon weniger.

Konsumentenschützer: Radiatoren keine Dauerlösung

Generell haben angesichts der Gaskrise viele Menschen Sorge, dass ihre Gasheizung im kommenden Winter kalt bleibt. Stefan Göweil, Konsumentenschützer der Salzburger Arbeiterkammer, warnt allerdings vor Panikmache, die im Moment niemandem helfe. Die Verwendung von Radiatoren sei nur eine absolute Nothilfe. Sie mache in kleinen Räumen und zeitlich begrenzt für Tätigkeiten wie etwa für das Wickeln eines Babys Sinn.

Mit Radiatoren wird Stromrechnung steigen

Größere Geräte ab einer Heizleistung von 2.500 Watt können zwar einen größeren Raum heizen, als Heizungsersatz oder mit dem Ziel, sich Geld zu sparen, seien sie als Dauerlösung aber wenig sinnvoll. Die Gasrechnung sinke zwar, dafür steige aber die Stromrechnung, sagte Energieexperte Göweil.

Experte rät, Geld für höhere Gasrechnung anzusparen

Er rät all jenen, die keine Bestandskunden eines Gasanbieters sind, Geld fürs Heizen auf die Seite zu legen, um eine böse Überraschung bei der Jahresabrechnung im kommenden Jahr zu vermeiden.