Geldbörse
ORF.at/Christian Öser
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Politik

Armutskonferenz fordert mehr Unterstützung für Bedürftige

Das jüngste Entlastungspaket der Bundesregierung gegen die massiven Teuerungen sei gut, reiche aber nicht aus, kritisiert die Salzburger Armutskonferenz. Statt Einmalzahlungen sollten Unterstützungen für die Menschen regelmäßig erhöht werden. Ein klares Nein kommt zur Idee, eine Wartefrist beim Arbeitslosengeld einzuführen.

Wer arbeitslos wird, sollte erst ab der dritten Woche Arbeitslosengeld bekommen, hat AMS-Chef Johannes Kopf jüngst vorgeschlagen. Das könnte den Anreiz erhöhen, sich möglichst schnell wieder Arbeit zu suchen oder Chefs unter Druck setzen, etwa Saisonkräfte im Tourismus nicht gleich nach Weihnachten zu kündigen, um sie dann Anfang Februar wieder einzustellen.

Armutskonferenz: „Wartezeit ist tabu“

Kopf argumentiert, dass diese Variante Steuergeld sparen würde. Für die Vorsitzende der Salzburger Armutskonferenz, Carmen Bayer, ist dieser Vorschlag jedoch tabu: „Das sehen wir sehr kritisch – den Menschen bleibt jetzt am Monatsende ohnehin schon zu wenig über. Wir wissen, dass von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen und akut arbeitssuchende Menschen ohnehin eher von Armut betroffen sind, da wäre es ein fatales Zeichen in Zeiten wie diesen noch einmal einzusparen.“

Unterstützungen regelmäßig und angepasst

Unterstützungsleistungen für Menschen in finanzieller Not sollten regelmäßig im Ausmaß der Teuerung erhöht werden, fordert Bayer und verlangt außerdem sich an der früheren Mindestsicherung zu orientieren.

„Immer mehr von Armut betroffen“

„Da gab es Untergrenzen, was das Mindeste ist, was Menschen zur Verfügung haben müssen. Hingegen jetzt gibt es Obergrenzen, wir haben Preissteigerungen, eine Inflation, wir haben den Wahnsinn an den Energiemärkten, da kann man nicht mehr mit Obergrenzen arbeiten, weil diese nicht mehr aktuell sind“, sagt Bayer. Die Vorsitzende der Salzburger Armutskonferenz warnt, dass die Zahl derer, die sich mit ihrem Geld das tägliche Leben kaum mehr leisten können, weiter steigen werde.