Talsperre und Stausee Mooserboden Kaprun
ORF.at/Georg Hummer
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Politik

Warum ist auch Strom aus Wasserkraft so teuer?

Nicht nur Erdölprodukte werden neben Erdgas immer teurer, auch beim Strom klettern die Preise in lichte Höhen. In Salzburg verweisen Kritiker auf die vergleichsweise billige Wasserkraft, die hier elektrische Energie liefert. Überhöhte Preise seien nicht gerechtfertigt, Reformen auf EU-Ebene dringend nötig.

Das Pumpspeicherkraftwerk Limberg III in Kaprun (Pinzgau) ist eine der größten Baustellen in Österreich. Das neue Kraftwerk soll künftig helfen, Spitzenbelastungen im Stromnetz abzudecken.
Gespeist wird es aus dem Hochgebirgsstausee Mooserboden.

Trotz der hohen Quote an Wasserkraft sind auch in Salzburg die Strompreise gestiegen. Vize-Regierungschef und Energie-Referent Heinrich Schellhorn (Grüne) versteht diese Preispolitik ganz und gar nicht: „Das ist schwer nachzuvollziehen. Da muss man sich auf EU-Ebene etwas überlegen. In Österreich haben wir hohen Anteil an Wasserkraft, und warum sollen wir damit so viel bezahlen wie für andere Energieträger?“

Manager verweist auf allgemeinen Markt

Durch die Gaskrise in Zusammenhang mit dem Krieg von Russland in der Ukraine steigen die Energiepreise generell – auch für das Heizen. Darauf verweist Vorstandschef Leonhard Schitter von Salzburg AG: „Wir haben im Frühling die Preise anheben müssen wie viele andere Unternehmen auch. Wir haben nicht so stark erhöht, wie es andere Energieversorger getan haben.“

Mooserboden Wasserfallboden Stauseen Stausee Limbergsperre Moosersperre Drossensperre Obwohl seit Jahren alle Genehmigungen vorliegen, hat der Verbund erst Dienstagabend den Ausbau der Kraftwerksgruppe Kaprun endgültig beschlossen. Heuer noch soll mit dem Bau des Kavernenkraftwerks Limberg III begonnen werden.
Flugbild: Gerald Lehner
Kapruner Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden mit drei riesigen Staumauern: Moosersperre, Drossensperre und Limbergsperre (hinten). Links: Kitzsteinhorn

Mehr Windkraft soll kommen

Landespolitiker Schellhorn sagt, Obergrenzen seien schwer durchzusetzen: „Wir haben Einfluss auf die Salzburg AG, deshalb schauen wir, dass bei uns die Preisentwicklung moderat bleibt.“

Um unabhängig von ausländischen Energieträgern zu werden, müsse Salzburg in weitere und neue Technologien investieren, so Schellhorn: „Wir brauchen dazu auch die Windkraft. Gerade im Winter schwächelt ja die Sonnenenergie und auch die Wasserkraft. Da ist die Windkraft eine ideale Ergänzung. In der nächsten Periode sollten wir bis 2030 mindestens 25 Windräder in Salzburg haben.“

2025 will der Verbund mit dem zusätzlichen Pumpspeicherwerk Limberg III ans Netzt gehen. Derzeit liege man gut im Zeitplan, heißt es.