Sprayer arbeiten an Street Art in Straßenunterführung (Tunnel) Gaswerkgasse in Salzurg Lehen
ORF
ORF
Kultur

Street-Art macht Straßentunnel schöner

Street-Art macht die Verbindung zwischen den Salzburger Stadtteilen Mülln und Lehen künftig schöner: Der Tunnel der Gaswerkgassen-Unterführung wurde von einer Graffiti-Künstlerin und zwei Graffiti-Künstlern neu gestaltet.

Per Wettbewerb wählte der Magistrat die drei Personen aus, die einen Teil des düsteren Tunnels verschönern durften. Auf 60 Quadratmetern Fläche entstanden in 40 Stunden Arbeit bunte Kunstwerke zum Thema „Gewaltfreie Stadt“.

Auf der eine Straßenseite ist dabei der Entwurf von Werner „Pug“ Bauer aus Graz zu sehen: Er stellt Umarmungen von Menschen verschiedener Nationen und Generationen dar. Ein bisschen Liebe – so einfach kann die Botschaft „gewaltfrei“ vermittelt werden. Seine Arbeitsweise beschreibt Bauer so: „Zuerst gibt es Handskizzen, die ich dann am Computer weiterbearbeite, damit ich die Schablonen machen kann. Die werden mit dem Beamer auf Kartons projiziert, nachgezeichnet und geschnitten. Die Farbauswahl kommt eigentlich als letztes – das ist je nach Umgebung, was die Wand braucht.“

Fotostrecke mit 5 Bildern

Sprayer arbeiten an Street Art in Straßenunterführung (Tunnel) Gaswerkgasse in Salzurg Lehen
ORF
Werner „Pug“ Bauer arbeitet mit Kartonschablonen
Sprayer arbeiten an Street Art in Straßenunterführung (Tunnel) Gaswerkgasse in Salzurg Lehen
ORF
Er sprayt Umarmungen auf eine Wand des Gaswerkgassen-Tunnels
Sprayer arbeiten an Street Art in Straßenunterführung (Tunnel) Gaswerkgasse in Salzurg Lehen
ORF
Der Sprayer wurde mit seinem Entwurf ausgewählt
Sprayer arbeiten an Street Art in Straßenunterführung (Tunnel) Gaswerkgasse in Salzurg Lehen
ORF
Street Art soll den dunklen Straßentunnel schöner machen
Sprayer arbeiten an Street Art in Straßenunterführung (Tunnel) Gaswerkgasse in Salzurg Lehen
ORF
Die Geschwister Luka Leben und Sigfrid Sindinger gestalten die zweite Tunnelwand

Bunte Tiere von Geschwisterpaar

Das Geschwisterpaar Luka Leben und Sigfrid Sindinger aus Salzburg setzte sich gegen elf andere Bewerber durch und gestaltet die gegenüberliegende Tunnelwand. Ihre Phantasietiere sollen vor allem Kindern die Angst vor dem doch recht düsteren Straßenverlauf vom Landeskrankenhaus auf die Lehener Seite nehmen.

Luka Leben, im Zivilberuf AHS-Lehrerin und Illustratorin, studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien und begann als Studentin mit ihrem Bruder zu sprayen, um wieder mehr Leichtigkeit in ihre Kunstfertigkeit zu bringen: „Wir wollten das Thema ‚gewaltfreie Stadt‘ umsetzen, indem wir vor allem auch die Diversität veranschaulichen“, sagt sie. „Vielleicht sieht man es an meinem Entwurf: Ich bin auch Mutter und erwarte mein nächstes Kind. Und ich wollte auch etwas machen, was Kinder anspricht, was bunt ist und was diese Vielfalt zeigt.“

Street-Art im Straßentunnel

Stadt will „Brücke zwischen Hochkultur und Subkultur“

„Ich bin glücklich, dass das gleich hingehaut hat mit unserem Entwurf“, ergänzt Sigfrid Sindinger. „In der Stadt gibt es schon ein paar Mauern (für Sprayer – Anm.). Aber in den letzten Jahren sind doch einige geschlossen worden, weswegen Möglichkeiten verloren gegangen sind. Speziell so eine lange und hohe Mauer wie hier hat man selten zur Verfügung.“

Spätestens seit Kunstwerke des Street-Artists Banksy zwischen zehn und 20 Millionen Euro am Kunstmarkt gehandelt werden, ist die Sprayer-Kunst im Mainstream angekommen. Sie soll auch für die Stadtentwicklung genutzt werden, sagt Herbert Wührer, Jugendbeauftragter der Stadt Salzburg: „Was bei diesem Teil der Stadt extrem cool ist, ist, dass die Gaswerkgasse und die Unterführung unfassbar stark frequentiert ist. Wir wollten einfach die Brücke zwischen Hochkultur und Subkultur. Und da haben wir die Bühne gefunden, wo wir Street Art entsprechend verankern können.“

Bereits seit Juni 2020 ziert ja direkt ums Eck des Gaswerkgassen-Tunnels – entlang der Bahnstrecke – eine Graffiti-Galerie die Betonwände.