Ausfahrt Mönchsberggarage
ORF.at/Georg Hummer
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Politik

Gemeinderat lehnt Garagen-Ausbau ab

Nach dem „Nein“ zum Ausbau der Mönchsberggarage bei der Bürgerbefragung wurde das Projekt am Mittwoch im Gemeinderat der Stadt Salzburg offiziell abgelehnt. Eine Mehrheit war dagegen, obwohl sich die Bürgermeisterpartei ÖVP dafür aussprach.

Außer der ÖVP stimmte auch noch Gemeinderat Christoph Ferch von der Liste „Salz“ für die Mönchsberggarage. Alle anderen Fraktionen waren dagegen. Durch die Absage müssten rund 4,6 Millionen Euro, die in den letzten Jahren in Planungs- und Adaptierungskosten geflossen seien, abgeschrieben werden, argumentierte ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs.

Autofreie Altstadt: Aktivisten fordern, für ÖVP „vom Tisch“

Für den ÖVP-Vertreter ist durch die Absage des Mönchsberggaragen-Erweiterung auch die „einmalige Chance“ auf eine weitgehende Verbannung von Autos aus der Innenstadt „vom Tisch“. Mit den zusätzlichen Stellplätzen im Berg hätten Mozartplatz, Waagplatz oder Papagenoplatz komplett autofrei gemacht werden können, so Fuchs, weil für fast alle der rund 1.900 Einwohner der linken Altstadt Stellplätze in der erweiterten Garage vorhanden gewesen wären.

Transparent „Autofreie Innenstadt jetzt“ über dem Neutor in der Salzburger Altstadt
Aktion Mobilitätswende Salzburg
Per Transparent über dem Neutor forderte das Aktionsbündnis Mobilitätswende Salzburg Mittwochfrüh eine autofreie Innenstadt

Eine autofreie Altstadt trotz Absage der Garage forderte Mittwochfrüh dagegen das Aktionsbündnis Mobilitätswende Salzburg. Die Aktivistinnen und Aktivisten hängten ein großes Transparent mit der Aufschrift „Autofreie Innenstadt jetzt“ über dem Neutor auf. Die Bürgerbefragung vom 26. Juni habe gezeigt, dass die Salzburger das Auto als Verkehrsmittel Nummer eins für die Innenstadt abgewählt hätten, so das Aktionsbündnis. Deshalb brauche es jetzt eine „ernstgemeinde Mobilitätswende“ mit günstigerem öffentlichen Nahverkehr und ausgefeilter Fahrrad-Infrastruktur.

Mönchsberggarage will jetzt modernisieren

Nach dem „Aus“ für die Erweiterung der Mönchsberggarage kündigte der Geschäftsführer der Parkgaragengesellschaft, Helmut Sattler, an, den Fokus nun auf ein Investitions- und Optimierungsprogramm der bestehenden Garage zu richten. „Wir wollen die Qualität weiter verbessern und werden in die Bereiche Beleuchtung, Orientierung und Elektrifizierung investieren. Es soll in Zukunft mehr Möglichkeiten geben, dass Elektroautos auch während des Parkens aufgeladen werden.“ Zudem wird die Vernetzung mit anderen Anbietern zur Anzeige freier Parkplätze geprüft, um so den Parksuchverkehr zu reduzieren.

Rund sechs Millionen Euro wurden von der Parkgaragengesellschaft für die Erweiterung angespart. Die Stadt habe nur Anspruch auf 60 Prozent der Mittel, sagte Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). 40 Prozent der Anteile halte das Land. Als Ideen war zuletzt die Rede von der Erneuerung des Parkhauses beim Messegelände, einem neuen Kreisverkehr beim Hildmannplatz und einer Begegnungszone beim Museumsplatz – mehr dazu in salzburg.ORF.at (1.7.2022).