In den Tauern zeigen drei Webcams die in der Sommerwärme stark vor sich hin schmelzende Gletscherwelt. Das Thema betrifft alle noch vergletscherten Dreitausender der Hohen Tauern. Aus dem Winter gibt es nur wenig schützenden Schnee. Das Blankeis war noch nie so früh zu sehen.
foto-webcam.eu/ZAMG-Observatorium
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Chronik

Sonnblick erstmals schon im Juli schneefrei

Auf dem Hohen Sonnblick bei Rauris (Pinzgau) und Heiligenblut (Kärnten) zeigen drei Webcams die in der Sommerwärme vor sich hin schmelzende Gletscherwelt. Das Thema betrifft alle Dreitausender der Hohen Tauern mit ihrem längst nicht mehr „ewigen Eis“. Das Blankeis war noch nie so früh zu sehen wie heuer.

Aus dem vergangenen Winter liegt in der Hochregion nur noch sehr wenig schützender Schnee. Auch auf dem Rauriser Sonnblick gibt es drei Webcams, die aktuelle und hoch auflösende Fotos von der Gletscherwelt auf Salzburger und Kärntner Seite des Hauptkammes liefern. So wie heuer habe es hier um diese Jahreszeit noch nie ausgesehen, sagt die Forscherin Marion Greilinger, die auf dem Sonnblick tätig ist.

In der Nacht auf Freitag soll es wieder kälter werden und in der Hochregion sogar schneien. Sommerschnee ist aber schnell wieder weg, sobald die Sonnenstrahlung wieder einsetzt. Schon Sonntag soll es auf dem Sonnblickgipfel wieder Plusgrade geben.

Webcam-Bild des Kleinfleißkees (Kärntner Seite des Sonnblick-Massivs) am Nachmittag des 5. Juli 2022 (Dienstag dieser Woche) – fast schon komplett ausgeapert:

Auf dem Hohen Sonnblick bei Rauris (Pinzgau) und Heiligenblut (Kärnten) zeigen drei Webcams die in der Sommerwärme stark vor sich hin schmelzende Gletscherwelt. Das Thema betrifft alle noch vergletscherten Dreitausender der Hohen Tauern. Aus dem Winter gibt es nur wenig schützenden Schnee. Das Blankeis war noch nie so früh zu sehen.
foto-webcam.eu/ZAMG-Observatorium

Vor fünf Jahren: So sah der 5. Juli 2017 hier aus – mit noch wesentlich mehr schützendem Schnee aus dem Winter:

In den Tauern zeigen drei Webcams die in der Sommerwärme stark vor sich hin schmelzende Gletscherwelt. Das Thema betrifft alle noch vergletscherten Dreitausender der Hohen Tauern. Aus dem Winter gibt es nur wenig schützenden Schnee. Das Blankeis war noch nie so früh zu sehen.
foto-webcam.eu/ZAMG–Observatorium

Mittlere Jahrestemperatur um zwei Grad höher

Beim Sonnblick Observatorium werden die Temperaturen seit 1886 gemessen. Diese Daten würden belegen, dass es schon lange milder wird, sagt die Meteorologin Elke Ludewig, Leiterin der Station: „Wir sehen, dass wir seit den 1960er- und 1980er-Jahren bis zum heutigen Tag schon einen mittleren Temperaturanstieg von insgesamt zwei Grad haben über die Jahre.“

ZAMG Observatorium – Auf dem Hohen Sonnblick bei Rauris (Pinzgau) und Heiligenblut (Kärnten) zeigen drei Webcams die in der Sommerwärme vor sich hin schmelzende Gletscherwelt. Das Thema betrifft alle Dreitausender der Hohen Tauern mit nicht mehr „ewigem Eis“. Aus dem Winter gibt es nur wenig schützenden Schnee. Das Blankeis war noch nie so früh zu sehen wie heuer.
Flugbild: Gerald Lehner
Herbst 2021, Forschungsflug mit der Glaziologin Andrea Fischer: Salzburger Seite des Hohen Sonnblick bei Kolm Saigurn – mit dem früher bis zum Gipfel durchgehenden Großen Goldbergkees (Vogelmaier-Ochsenkarkees). Dessen Eismassen sind schon vor Jahren im Mittelteil abgerissen. Rechts oben: Sonnblick-Observatorium, direkt dahinter das Große Wiesbachhorn. Links: Großglockner.

„Gletschertouren noch nie so gefährlich wie jetzt“

Hochtouren seien auch auf Österreichs Gletschern nun extrem gefährlich. Neue Gefahrenquellen und Naturphänomene, die es bisher nie gab, müssten ab sofort in jede Tourenplanung einfließen. Das betonen die Gletscherforscherin Andrea Fischer, die aus St. Johann (Pongau) stammt – und der Salzburger Berg- und Skiführer Günter Karnutsch – mehr dazu in salzburg.ORF.at (4.7.2022)