Gewitterwolken über Festspielhaus
ORF.at/Georg Hummer
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Kultur

Festspiele trennen sich von umstrittenem Sponsor

Die Salzburger Festspiele trennen sich vom Projektsponsor Solway. Damit verzichten die Festspiele auf 150.000 Euro, die Solway zur Verfügung stellte. Hintergrund sind schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen im Zusammenhang mit Nickel-Abbau in einer Mine in Guatemala.

Vor vier Monaten waren die Vorwürfe gegen Festspiel-Sponsor Solway aufgetaucht, die Festspiele und sein Sponsor einigten rasch auf eine eingehende Prüfung dieser Vorwürfe: „Nach den Vorwürfen im März haben der Schweizer Projektsponsor Solway und wir gemeinsam entschieden, dass eine externe und interne Untersuchung durchgeführt werden wird, deren Ergebnisse uns bis Ende Juni zugehen werden“, sagte Festspielpräsidentin Kristina Hammer am Dienstag im ORF-Interview.

Einvernehmliche Trennung laut Hammer

Nach Sichtung dieser ersten Ergebnisse „hat die Firma Solway einen umfassenden Prozess für die Zukunft etabliert, allerdings sich wesentlich mehr Zeit auserbeten für die Aufklärung des Bestehenden“, ergänzte Hammer. „Wir haben uns daher geeinigt, den Vertrag mit sofortiger Wirkung im gegenseitigen Einvernehmen aufzulösen. Der geleistete Teilbetrag wird zurückgezahlt“, erklärte Hammer im ORF-Interview.

150.000 Euro bekamen die Festspiele pro Jahr von dem Sponsor – sie machen rund eineinhalb Prozent des heurigen Festspielsponsorings aus.

Bergbaukonzern wies Kritik stets zurück

Der Schweizer Bergbaukonzern war durch Medienberichte über Menschenrechtsverstöße, Umweltverschmutzung und Bestechung in die Kritik geraten – und hatte die teils schweren Vorwürfe aber stets zurückgewiesen.

Bei den Salzburger Festspielen habe aber schon die Suche nach einem Ersatzsponsor begonnen, betonte Hammer: „Selbstverständlich bin ich bereits in Gesprächen für die Zukunft.“