In Saalfelden (Pinzgau) ist Montag das erste „Primärversorgungszentrum“ Salzburgs eröffnet worden. Weil  Mediziner, die als Hausärzte arbeiten wollen, immer schwerer zu finden sind, erlaubt der Bund die Schaffung solcher Zentren mit Allgemeinmedizinern und anderen Fachleuten – mit sehr unterschiedlichen Hilfsangeboten.
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Soziales

Neues ÖGK-Gesundheitszentrum im Mitterpinzgau

In Saalfelden (Pinzgau) ist Salzburgs erstes „Primärversorgungszentrum“ seit März in Betrieb. Der Bund ermöglicht solche Zentren mit Allgemeinmedizinern und anderen Fachleuten, weil Hausärzte immer schwerer zu finden sind. Es gibt Kritik, weil Sozialarbeiter fehlen.

Drei praktische Ärzte mit elf weiteren Mitarbeitern anderer Fachbereiche decken im neuen Saalfelden Ärztezentrum nun ein großes medizinisches Spektrum ab, sagt Mitbegründerin Barbara Vockner: „Wir verstehen uns auch als klassische Hausärzte. Wir sind aber auch Anlaufstelle für alle gesundheitlichen Belange und Informationszentrum.“

Auch Pflegekräfte und Psychotherapeuten

Der Salzburger Andreas Huss arbeitet in Wien als Bundes-Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK): „Es gibt in solchen Zentren auch andere Berufe – Pflegekräfte zum Beispiel, die auf Visiten fahren können laut Vertrag. Es gibt auch die Möglichkeit von Psychotherapie hier im Haus.“

In Saalfelden (Pinzgau) ist Montag das erste „Primärversorgungszentrum“ Salzburgs eröffnet worden. Weil  Mediziner, die als Hausärzte arbeiten wollen, immer schwerer zu finden sind, erlaubt der Bund die Schaffung solcher Zentren mit Allgemeinmedizinern und anderen Fachleuten – mit sehr unterschiedlichen Hilfsangeboten.
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Kritik wegen fehlender Sozialarbeiter

36 Primärversorgungszentren gibt es nun schon in insgesamt sieben Bundesländern. Das Land Salzburg stelle als einziges den Ärzten bisher keine Sozialarbeiter zur Seite, kritisiert Huss: „Das sagen alle Ärzte in solchen Zentren, dass Sozialarbeiter sehr wichtige Berufe dabei seien, weil viele Krankheiten durch soziale Probleme entstehen.“

Grüner Ressortchef lehnt Forderung ab

Zusätzlichen Sozialarbeitern erteilt der zuständige Sozialreferent und LHstv. Heinrich Schellhorn (Grüne) eine Absage. Landesweit beschäftige man bereits 20 Spezialisten. Man habe Experten zur Unterstützung sehr wohl parat: „Die Ärzte müssen sich nur an uns wenden. Es ist nicht notwendig, hier aus dem Sozialbudget noch zusätzliche Sozialarbeiter für das Zentrum zu bezahlen.“

4.000 Patienten werden nun in Saalfelden pro Quartal medizinisch versorgt. Zwei weitere Zentren im Land Salzburg stehen kurz vor der Eröffnung.