Internet
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Wirtschaft

Internetbetrug: Start-Ups geben Schulungen

Letztes Jahr sind 2.700 Salzburgerinnen und Salzburger Opfer von Internetkriminalität geworden: Um die Hälfte mehr als im Jahr davor. Jungunternehmen wollen mit Prävention, Schulungen und geeigneten Sicherheitsprogrammen viele dieser Delikte verhindern.

Internetbetrug wird zum „Massenphänomen“, heißt es von der Polizei. Hacker zielen gerne auf Klein- und Mittelbetriebe, denn diese sind meist schlechter geschützt als große Unternehmen. Es gibt Programme, die Firmen vor Hackern so gut wie möglich schützen.

Ein E-Mail kann Unternehmen lahmlegen

Es geht aber auch um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn ein einziges schädliches E-Mail kann das gesamte Unternehmen lahmlegen, sagt Manuel Dorfer von der Sicherheitsfirma Solbytech: „Es gibt einen Spruch – Amateure hacken Systeme, Profis hacken Menschen. Der Mensch ist die größte Schwachstelle, deswegen ist es auch wichtig, mit Schulungen solche Fälle zu minimieren.“

Unterschrift ist schnell gefälscht

Bei der Kriminalität im Netz geht es bei jeder zweiten Anzeige um Internetbetrug. Zum Beispiel gefälschte Unterschriften – die können Kriminelle relativ schnell kopieren, warnt Clemens Brunner von dem Salzburger Start-Up Sproof: „In Zeiten der Digitalisierung kann man auch sehr einfach eine Unterschrift fotografieren, diese auf einem Dokument platzieren und ausdrucken und schon hat man das Dokument scheinbar rechtsgültig unterschrieben. Aber ist eben nicht korrekt unterschrieben worden, weil es vielleicht jemand anderes gemacht hat.“ Hier gibt es schon digitale Lösungen, um auch im Internet fälschungssicher und rechtsgültig zu unterschreiben.

Unterschätzt: Warnungen vor Internetbetrug

Trotz aller Warnungen der Polizei fallen Menschen immer wieder auf Internetbetrüger herein und verlieren dabei eine Menge Geld. So aktuell auch ein 52-jähriger Tennengauer. Der Mann wollte mit Kryptowährung Gewinn machen und hat auf einer Internet-Plattform seine Daten hinterlegt. Zuerst hat er 250 Euro bezahlt. Schließlich hat der Mann weitere 10.000 Euro auf ein Konto in Estland überwiesen, berichtet die Polizei.

Als er sich seinen Gewinn auszahlen lassen wollte, haben die Betrüger 20 Prozent Wechselgebühr verlangt. Der Tennengauer hat sich geweigert – geblieben ist ihm bisher nur eine Gutschrift in der Höhe von sechs Euro. Jetzt hat der Geschädigte Anzeige erstattet.

Letztes Jahr sind 2.700 Salzburgerinnen und Salzburger Opfer von Internetkriminalität geworden: Um die Hälfte mehr als im Jahr davor. Jungunternehmen wollen mit Prävention, Schulungen und geeigneten Sicherheitsprogrammen viele dieser Delikte verhindern.