Insgesamt 1,5 Millionen Euro wurden in das neue Frauenhaus in Saalfelden (Pinzgau) investiert. Land und EU haben die Kosten geteilt. Die Beratungsstellen sind mit Gewalt gegen Frauen täglich konfrontiert.
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Soziales

Neues Frauenhaus im Pinzgau

Insgesamt 1,5 Millionen Euro wurden in das neue Frauenhaus in Saalfelden (Pinzgau) investiert. Land und EU haben die Kosten geteilt. Die Beratungsstellen sind mit Gewalt gegen Frauen täglich konfrontiert.

Am offiziellen Eröffnungstag in Saalfelden ist die Freude über das neue Angebot groß. „Gewalt gegen Frauen ist leider nach wie vor überall ein Thema. Das Problem zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten und kennt keinen Unterschied zwischen Stadt und Land. Saalfelden liegt sehr zentral, ist daher aus meiner Sicht ein idealer Standort, um den Pinzgauerinnen und auch ihren Kindern eine sichere Zuflucht und wenn irgendwie möglich einen Start in ein neues, gewaltfreies Leben zu ermöglichen“, fasst Landesrätin Klambauer zusammen.

Gruber: „Endlich mehr Platz“

„Wir freuen uns riesig über den Neubau, insbesondere über die schönen und großzügigen Wohnungen für die Frauen. Auch die Beratungs- und Büroräumlichkeiten sind hell und freundlich gestaltet. Wichtig bei unserem Konzept ist die enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei sowie die speziellen Sicherheitsvorkehrungen, um den bestmöglichen Schutz gewährleisten zu können“, so Katrin Gruber vom Verein Frauenhaus Pinzgau.

Insgesamt 1,5 Millionen Euro wurden in das neue Frauenhaus in Saalfelden (Pinzgau) investiert. Land und EU haben die Kosten geteilt. Die Beratungsstellen sind mit Gewalt gegen Frauen täglich konfrontiert.
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Gewalt an Frauen in Salzburg

Im Jahr 2021 wurden im Gewaltschutzzentrum Salzburg rund 1.580 Personen betreut. 856 Mal musste die Polizei ein Betretungsverbot aussprechen. In den Salzburger Schutzunterkünften in der Stadt und im Pinzgau fanden in den vergangenen Jahren durchschnittlich 140 Frauen Schutz. „Der Bedarf ist immer hoch, aber es gibt aktuell noch acht freie Plätze in Schutzwohnungen und im Frauenhaus Pinzgau stehen noch drei Einheiten frei. Wer einen Platz braucht, bekommt diesen auch“, berichtet Karoline Brandauer Leiterin des Referats „Frauen, Diversität, Chancengleichheit“ des Landes.

Klambauer: „Bitte nicht wegschauen!“

„Wir alle können etwas gegen Gewalt tun und müssen den Mut aufbringen uns dagegenzustellen. Das gelingt, indem wir schon beim kleinsten Anzeichen wie Herabwürdigungen oder Respektlosigkeit, aufzeigen, dass dies nicht in Ordnung ist“, betont Klambauer. „Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Opferschutzeinrichtungen funktioniert sehr gut und ich möchte mich ausdrücklich bei allen Beteiligten, wie dem Verein Frauenhaus Pinzgau oder dem Referat ‚Frauen – Diversität – Chancengleichheit‘ dafür bedanken“, so Klambauer.

Wichtige Notrufnummern

  • Im akuten Notfall der Polizeinotruf 133
  • Gewaltschutzzentrum: 0662-87 01 00
  • Schutzunterkünfte im Bundesland Salzburg: 0800 – 449921
  • Frauennotruf Salzburg: 0662 – 88 11 00
  • Männerberatung: 0720 – 70 44 00