Arbeitsmarktservice AMS Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Wirtschaft

Wohin verschwinden Arbeitskräfte?

Der Fachkräftemangel in Salzburg ist weiterhin enorm. Dabei stellt sich die Frage, wo die fehlenden Arbeitskräfte hingegangen sind. Darauf hat das Arbeitsmarktservice gleich mehrere Antworten.

Sie fehlen fast überall – die Fachkräfte. Viele von ihnen sind in der Corona-Pandemie in ihre Heimatländer zu ihren Familien gefahren und haben sich dort Arbeit gesucht. Zwar sind diese Jobs oft schlechter bezahlt, aber dafür mussten keine Reisebeschränkungen eingehalten werden und teilweise gab es dort keine Impfregelungen, heißt es aus dem AMS.

AMS: „Demographie spielt wesentliche Rolle“

Durch die Unsicherheiten in gewissen Branchen wie dem Tourismus seien auch einige in andere Branchen abgewandert. Auch die Demographie spiele eine wesentliche Rolle, so das Arbeitsmarktservice – es kommen einfach weniger junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach. Dazu unpassend, sei die wirtschaftliche Lage für viele Betriebe gerade so gut, dass sie erweitern möchten. Das schafft zwar mehr Arbeitsplätze aber eben für weniger nachkommende Fachkräfte.

Zahl der Beschäftigten steigt seit 2017

Seit 2017 hat aber generell die Zahl der Beschäftigten zugenommen. Am deutlichsten zeigt sich das im Gesundheits- und Sozialwesen und dem Handel. Die etwa 9.500 Arbeitslosen einfach zu verteilen gehe allerdings nicht. Viele von ihnen sind über 50, haben etwa gesundheitliche oder psychische Probleme und das sei häufig nicht gesucht, so das AMS Salzburg.

Aktuelle Arbeitslosenzahlen

Im Vergleich zum Juni des Vorjahres ist die Arbeitslosenquote heuer um gut 27 Prozent gesunken. Derzeit sind beim AMS Salzburg 13.400 offene Stellen gemeldet – ein Höchstwert. Zurzeit arbeiten um 16 Prozent mehr Menschen in Tourismusbetrieben als im Vergleichszeitraum Juni des Jahres 2021. AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer dazu: „Im Jänner war nicht zu erwarten, dass sich die Salzburger Wirtschaft so schnell von den Strapazen erholt und das ist aber mehr als gelungen. Die Beschäftigung ist quer durch alle Branchen um drei Prozent gestiegen.“

Langzeitarbeitslosigkeit halbiert

Weiterer erfreulicher Trend: die Zahl der Langzeitarbeitslosen habe sich halbiert, so Beyer: „Das zeigt, dass die Wirtschaft ganz stark auf das ganze Potential setzt und alle Menschen eine Chance bekommen.“