Die Bevölkerung wurde beim Alarm aufgefordert, in den Häusern zu bleiben, Tiefgaragen und Keller nicht zu betreten und sich von Ufern sowie Brücken fernzuhalten. Wegen des starken Regens drohte der Leißnitzbach weiter über die Ufer zu treten, weil Schwemmholz die Durchflüsse verklausen könnte.
Die Situation habe sich am Vormittag zugespitzt, sagt Christoph Wiedl, Katastrophenreferent der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg: „Die Leißnitz ist an ihre Grenzen gekommen, teilweise schon leicht ausgetreten. Und wegen der vielen Brücken im unteren Marktbereich sind natürlich Verklausungen massiv bedrohend.“
Pegelstände noch nicht gesunken
„Aktuell regnete es nicht mehr, die Pegelstände sind aber noch nicht gesunken“, sagte Abschnittsfeuerwehrkommandant Harald Graggaber am frühen Nachmittag zur APA: „Derzeit finden Kontrollarbeiten statt, außerdem sind Kranwägen unterwegs, um alles aus dem Bach zu heben, was zu Verklausungen führen könnte. Wir hoffen, das rasch erledigen zu können.“
Göriacher Ortsteil abgeschnitten
Auch in der kleinen Gemeinde Göriach musste die Feuerwehr aufgrund der starken Regenfälle ausrücken. Ein Ortsteil wurde durch eine Mure von der Außenwelt abgeschnitten. Die Bewohner seien wohlauf, hieß es in einer Aussendung des Landes.
Seit Dienstagabend stehen die meisten Feuerwehren im Lungau im Einsatz. Derzeit sind es rund 350 Einsatzkräfte. In Tamsweg und in Ramingstein gingen Muren ab. Die Murtalstraße (B96) musste teilweise gesperrt werden, ebenso wie die Prebersee Straße (L262) zwischen Tamsweg und der Landesgrenze.
Murtalbahn von Muren blockiert
Auch die Murtalbahn stellte den Betrieb ein: „Es wurde nach den Unwettern der letzten Nacht eine Erkundungsfahrt durchgeführt, dabei wurde festgestellt, dass es mehrere Gleisblockaden durch leichte Vermurungen gab“, sagte Markus Griesangerl vom Bahnbetreiber Steiermarkbahn. „Steine, Erde und kleinere Bäume sind auf die Schienen abgegangen, an einer Stelle wurde das Gleisbett leicht unterspült.“ Der Baudienst sei nun gemeinsam mit der Feuerwehr dabei, die Strecke wieder befahrbar zu machen. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, die Sperre gilt vorerst bis 18.00 Uhr.
Feuerwehrauto bei Aufräumarbeiten verunglückt
Während der Aufräumarbeiten ist außerdem ein Feuerwehrfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Ramingstein verunglückt. Sechs Feuerwehrleute wurden bei dem Unfall verletzt, zwei von ihnen schwerer. Lebensgefahr bestand aber nicht. Aus Sicherheitsgründen wurde außerdem die Murtalbahn bei Kendlbruck angehalten, Fahrgäste seien aber zu keiner Zeit in Gefahr gewesen und es sei auch zu keinen großen Verspätungen gekommen, so Bezirksfeuerwehrkommandant Johannes Pfeiffenberger.