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Politik

Aushilfe in der Krise: Lehramtsstudenten in Not

Für Lehramtsstudenten in Salzburg sei die Situation an Schulen nicht mehr tragbar. Immer mehr Studierende müssten Löcher im Schulsystem mit Kurzzeitjobs, ohne Unterstützung stopfen, kritisiert die Hochschülerschaft (ÖH). Sie fordert mehr Hilfe und eine kürzere Studiendauer, damit mehr in der Schulpraxis gearbeitet werden kann.

Von sechs auf vier Jahre sollte die Studienzeit verkürzt werden, so die Forderung der ÖH. Das soll mehr Leute für Lehramtsstudien anlocken und das Schulsystem stützen. Die Notreserve an den Unis als Personalpool sei nun ausgeschöpft.

Schon im ersten Jahr ausgebrannt?

Immer mehr junge Frauen und Männer müssten nun schon im ersten Studienjahr in den Schulen eingesetzt werden. Das führe zu überforderten und ausgebrannten jungen Menschen, sagt Maximilian Wagner von der ÖH: „Wenn das Schulsystem eh schon personell am Rande ist, dann werden Leute alleingelassen. Sie sagen dann, ich suche mir lieber in der freien Wirtschaft einen Job. Dadurch verlieren wir Lehrer, die gar nicht mehr in die Schule wollen – wegen der negativen Erfahrungen in der aktuellen Notsituation.“

Kritik an bundespolitik, Reformen gefordert

Anders als Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) glaube er nicht, sagt Wagner, dass eine Imageverbesserung des Lehrberufes ausreicht. Er fordert eine schnelle Studienzeitverkürzung und zusätzliche Aus- und Fortbildungen an den Wochenenden. Damit sollten mehr junge Leute für das Lehramtsstudium begeistert werden.

Dem Bildungsministerium sind die Probleme, Lehrkräfte zu bekommen, hinreichend bekannt. Die Vereinbarkeit von Studium und Arbeit als Lehrkraft müsse jedoch weiter verbessert werden, heißt es in einer Stellungnahme.