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Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Chronik

Hochkönig: Paragleiter tödlich verunglückt

Auf dem Hochkönig ist Sonntagvormittag ein Paragleiter ums Leben gekommen. Der sehr erfahrene Alpinist und aktive Bergrettungsmann startete vom 2.857 Meter hohen Bratschenkopf unweit des Matrashauses (2.941 Meter) und stürzte ab. Trotz eines Großeinsatzes kam für den Pongauer jede Hilfe zu spät.

Aus bisher ungeklärter Ursache stürzte der 46-Jährige aus Bischofshofen wenige Augenblicke nach dem Start mit seinem Gleitschirm in die riesige Südwand des Massivs ab – auf die Mühlbacher Seite (ebenfalls Pongau). Der Sportler brachte einen instabilen Flugzustand nicht mehr unter Kontrolle, ehe sein Schirm teilweise zusammenklappte und den Auftrieb verlor.

Drei Hubschrauberteams auf der Suche

Vier Bergrettungskameraden wurden Augenzeugen des Unfalles. Sie hatten den missglückten Start beobachtet und verständigten mit einem Mobiltelefon weitere Einsatzkräfte. Das Team des im nahen St. Johann (Pongau) stationierten Rettungshubschraubers „Martin 1“ begann wenige Minuten später mit der Suche. Kurz danach traf die Flugpolizei vom Salzburger Flughafen mit ihrem Helikopter Libelle ein. Auch die Besatzung einer Kärntner Polizeimaschine, die in der Nähe unterwegs war, beteiligte sich.

Auf dem Hochkönig-Massiv ist Sonntagnachmittag ein Paragleiter ums Leben gekommen. Der Flugsportler und Bergsteiger startete vom 2.857 Meter hohen Bratschenkopf unweit des etwas höher gelegenen Matrashauses.
Flugbild: Gerald Lehner
Archivfoto aus dem Frühling: Vom Bratschenkopf startete der Alpinist. Links der Hauptgipfel des Hochkönig und das Birgkar, vorne die Taghaube.

Tot in einer Steilrinne

Laut Bericht der Alpinpolizei gab es zum Zeitpunkt des Unfalles ausgezeichnete Flugbedingungen und beste Sicht. Nach einiger Zeit entdeckte eine der Besatzungen den Abgestürzten, der schwerste Verletzungen aufwies. Er lag etwa hundert Höhenmeter unter dem Gipfel des Bratschenkopfes in einer steilen Rinne und wurde vom Team des Kärntner Polizeihubschraubers mittels Taubergung ins Tal geflogen. Dort konnte der Notarzt von „Martin 1“ nur noch den Tod bestätigen.

Bestürzung, Trauer in Salzburgs Bergrettung

Der 46-jährige Bischofshofener gehörte im Ehrenamt zur Ortsstelle Werfen des Österreichischen Bergrettungsdienstes. Auch der Bezirksleiter des ÖBRD Gerhard Kremser aus Bad Gastein (Pongau) eilte am Sonntag nach Bekanntwerden des Unfalles nach Mühlbach: „Der Verunglückte war ein ausgezeichneter und äußerst kameradschaftlicher Bergretter – sehr erfahren auch als Kletterer, Hochalpinist und Gleitschirmpilot. In diesen Disziplinen gehörte er zu den Besten in unseren Reihen, der für umsichtige Planungen seiner Unternehmungen bekannt war. Er wird uns sehr fehlen. Das tiefe Mitgefühl gilt der Familie, seinen Kameraden und vielen Freunden.“

Die Alpinpolizei hat weitere Ermittlungen aufgenommen, um die genaue Unfallursache zu klären.