Hundert  Jahre nach ihrem Tod wird das Leben der von der katholischen Kirche seliggesprochene Missionarin und Journalistin Maria Theresia Ledochowska nun näher beleuchtet. Sie war Gründerin des Klosters Maria Sorg in Bergheim-Lengfelden (Flachgau) und hat politisch gegen die Sklaverei in Afrika gekämpft.
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Religion

Erinnerungen an Missionarin Ledochowska

Hundert Jahre nach ihrem Tod wird das Leben der von der katholischen Kirche seliggesprochene Missionarin und Journalistin Maria Theresia Ledochowska nun näher beleuchtet. Sie war Gründerin des Klosters Maria Sorg in Bergheim-Lengfelden (Flachgau) und hat politisch gegen die Sklaverei in Afrika gekämpft.

Hundert Jahre nach ihrem Tod wird das Leben der von der katholischen Kirche seliggesprochene Missionarin und Journalistin Maria Theresia Ledochowska nun näher beleuchtet. Sie war Gründerin des Klosters Maria Sorg in Bergheim-Lengfelden (Flachgau) und hat politisch gegen die Sklaverei in Afrika gekämpft.

Sie unterstützte Schwestern von zu Hause aus

Ledochowska engagierte sich als Journalistin gegen den Menschenhandel, obwohl sie selbst nie in Afrika war, sagt Ursula Lorek, Oberin des Klosters Maria Sorg: „Es gab damals einen Boom von Missionaren, die nach Afrika gezogen sind. Diese waren oft hilflos, weil sie mit dieser Armut konfrontiert haben. Sie hat damals gesagt, sie werde in Europa bleiben und Werbung für diese Missionare machen.“

Sie kam als junge Frau nach Salzburg und war Hofdame an der Residenz. 1897 kaufte Ledochowska ein Gut in Lengfelden und dort das Kloster – die Wiege ihrer Missionarsarbeit entstand, wie Oberin Lorek schildert.

Lob von der Katholischen Aktion

Elisabeth Mayer ist Präsidentin der Katholischen Aktion Salzburg: „Das Evangelium der Freiheit hat die Enden der Welt noch nicht erreicht. Sie ist so eine tolle Person, die ihre ganzen Ressourcen und Fähigkeiten für die Befreiung aus Sklaverei eingesetzt.“

Der afrikanische Regisseur Nick Monu ist auch ein Verehrer von Schwester Ledochowska. Er betont, es gebe immer noch Sklaverei und Menschenhandel überall in der Welt. Sabine Veits-Falk vom Salzburger Stadtarchiv verweist auf historische Spuren der Kirchenfrau, die bis heute in Salzburg nachweisbar seien: „Schon 1895 gab es Ausstellungen über Afrika, dann von 1901 bis 1911 wurde in der Dreifaltigkeitsgasse der Salzburger Bevölkerung ein Afrika-Bild vermittelt – und was die Schwestern in der Mission gemacht haben.“

Eigener Gottesdienst im Dom

Noch heute wird die Zeitschrift „Echo aus Afrika“ von den Klosterschwestern in Bergheim produziert und versendet, wie ihre Oberin erzählt. Am 3. Juli findet zu Ehren der Seligen ein Gottesdienst im Dom statt. Nächstes Jahr veranstaltet das Stadtarchiv mit der Katholischen Aktion eine Podiumsdiskussion über Leben und Werk von Maria Theresia Ledochowska.