Rechnung, Geldscheine und ein Taschenrechner
APA/ROLAND SCHLAGER
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Wirtschaft

Heuer wieder deutlich mehr Insolvenzen

Seit Jahresbeginn wurden in Salzburg zweieinhalb Mal so viele Insolvenzen angemeldet wie 2021. Das zeigt die Hochrechnung des Kreditschutzverbands von 1870. Die Gläubigerschützer sehen die Entwicklung aber nicht nur negativ. Während der Pandemie konnten viele Firmen die Pleite hinauszögern.

Den Gang zum Konkursgericht haben heuer wieder deutlich mehr Unternehmer angetreten als in den letzten beiden Pandemiejahren. 130 Firmenpleiten wurden heuer im ersten Halbjahr in Salzburg angemeldet. Damit nähere sich die Zahl der Pleiten wieder dem Niveau vor der Pandemie an, sagen die Gläubigervertreter.

Mit Coronahilfsgelder über Wasser gehalten

Eines fällt Aliki Bellou vom Kreditschutzverband von 1870 dabei schon auf: beinahe die Hälfte der Insolvenzen musste wegen zu geringer vorhandener Mittel abgewiesen werden (51 von den 130 eröffneten Insolvenzen). Ein möglicher Grund dafür seien die Coronahilfen der letzten beiden Jahre – sie könnten auch einige an sich konkursreife Unternehmen künstlich am Leben erhalten haben, sagt Bellou.

„Es könnte durchaus sein, dass vereinzelt Unternehmen dabei sind, die zum Zeitpunkt, an dem sie staatliche Hilfsmaßnahmen eventuell beansprucht haben, vielleicht gar nicht sanierungsfähig waren“, meint Bellou. Wie sich die aktuellen Wirtschafts-Probleme in Folge des Ukraine-Kriegs auf die Firmenpleiten in Salzburg auswirken werden, das kann sie nicht voraussagen. Das werde sich erst mit einiger Verzögerung zeigen – soviel lehre die Erfahrung aus den beiden Pandemiejahren.