Insgesamt beobachten die Forscher der ZAMG 13 Gletscher – unter anderem im Nationalpark Hohe Tauern. Dabei geht es nicht nur um die Längen und die Ausbreitung der Eis- und Schneemassen, sondern auch um die Masse, die Schneedichte und die Temperatur. Es werden 600 Sondierungspunkte und sieben Schächte ausgewertet.
Gletscher starten mit weniger Schnee in den Sommer
Die Ergebnisse zeigen, dass die Gletscher seit Jahren unumkehrbar kleiner werden, so Gletscherexperte Anton Neureiter von der ZAMG. Die heimischen Gletscher hätten im heurigen Winter weniger Schnee bekommen als im Durchschnitt. „Wir sehen das an den Sonnblick-Gletschern, das wir bei fast 30 Prozent weniger Schnee sind als in den letzten 20 Jahren – und das sind bei den Gletschern 70 bis 90 Zentimeter. Das bedeutet einfach, dass sie mit weniger Schnee in den Sommer starten.“

Sommer für Gletscher wichtiger als Winter
„Kriegen wir einen trockenen heißen Sommer, dann hilft der ganze Schnee nichts“, so Neureiter. Denn nur Kaltlufteinbrüche im Sommer schützen den Gletscher mit Schnee – deswegen sei für die meisten heimischen Gletscher auch der Sommer wichtiger als der Winter, erklärte der Experte. Worst-Case-Szenario für die Gletscher sei ein schneearmer Winter, gefolgt von einem trockenen, heißen Sommer.
Die regelmäßige Ermittlung der Gletschermassen in der Sonnblick-Region und der Pasterze durch die ZAMG ist ein international beachtetes Vorzeigeprojekt. Seit 2019 kommen dabei auch Drohnen zum Einsatz.