Innovative Fassadenforschung an FH Kuchl

Nach rund einem Jahr Bauzeit ist das mehrteilige Forschungsgebäude fertig. Insgesamt gibt es zwei Versuchseinrichtungen – eine davon ist ein Bürogebäude, in dem vor allem die Gebäudetechnik untersucht wird. Gemessen wird die Bauteilaktivierung, also das Heiz-und Kühlsystem und deren Wirkung bei Beton und Holz. Das Gebäude biete den Forschern völlig neue Möglichkeiten, sagte der Wissenschaftliche Leiter Markus Leeb. „Wir haben damit etwa die Möglichkeit, Gebäudehüllen zu untersuchen – auch im Schallbereich.“

2.000 Punkte sorgen für genaue Messungen

Auf dem Bürogebäude befindet sich ein Prüfstand, bei dem über einen kürzeren Zeitraum einzelne Fassadenbauteile genau untersucht und verglichen werden können. Insgesamt gibt es über 2.000 Messpunkte. Mit den Daten wird anschließend ein digitales Modell erstellt, an dem die Forscher weiter arbeiten können. „Wir messen dort nicht nur einzelne Daten in sehr kontrollierten Bedingungen, sondern das Zusammenwirken aller Phänomene unter den Bedingungen der Realität“, so Projektleiter Michael Grobbauer.

Einzigartige Forschung lockte auch rund 30 Unternehmen

Diese neuen und einzigartigen Möglichkeiten brachten auch bereits rund 30 Unternehmen dazu, das Projekt zu unterstützen. Insgesamt stellten sie Sachleistungen im Wert von rund 250.000 Euro bereit. „Es gibt da sicher Potenzial im Bereich der Bauteilaktivierung – wie man Masse und Volumen von Holzbau besser nutzen kann. Wie kann ich den Schallschutz optimieren, um ihn auch im mehrgeschossigen Wohnbau besser zu forcieren“, sagte Christian Wolsegger, Vetriebsleiter von Theurl Holz.

Erste Versuchsreihen im Herbst geplant

Derzeit läuft im neuen Forschungsgebäude die Einmessphase, erste Versuche sollen heuer im Herbst starten. Für die Fachhochschule ist es die größte Forschungsinvestition in ihrer Geschichte, so Aufsichtsratsvorsitzender Hans Scharfetter. Im kommenden Jahr soll das neue Forschungsgebäude in den Vollbetrieb gehen.