Passagiere am Mittwoch, 14. Juli 2021, am Flughafen Wien-Schwechat. Die Flughafen Wien AG gibt heute seine „Verkehrszahlen Juni“ bekannt.
APA/ROBERT JAEGER
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Tourismus

Sommer könnte für Flugreisende chaotisch werden

Experten warnen vor einem chaotischen Urlaubssommer für Flugreisende. Angekündigt hat sich das Durcheinander schon am Sonntag, als Eurowings-Flüge so spontan ausgefallen sind, dass Reiseveranstalter selbst am Montag noch nach Alternativen für die Fluggäste suchen.

Krankheits- und pandemiebedingte Personalausälle seien die Gründe für die Stornierungen der Flüge am Sonntag gewesen, schreibt Eurowings in einer offiziellen Aussendung. Probleme bei den Personalkapazitäten nennt die Fluggesellschaft am Montag auch als Grund, nicht mehr auf Interviewanfragen des ORF Salzburg antworten zu können. Die Frage, wie es diesen Sommer weitergeht, bleibt von Eurowings also unbeantwortet.

„Man braucht gute Nerven in diesem Sommer“

Dafür antwortet der Luftfahrexperte Kurt Hofmann und stellte einen chaotischen Reisesommer in Aussicht. Immerhin 67 Prozent der Flüge dieses Jahr waren bisher schon verspätet.

„Es wird diesen Sommer wahrscheinlich noch schwieriger werden, weil ja noch mehr geflogen wird. Das ist dann die Hochsaison. Die Leute wollen reisen, was ja verständlich ist und ebenso natürlich wollen die Airlines ein Geschäft machen, um nach zwei Jahren Krise wieder das durchstarten zu können – irgendwie. Aber es gibt zu wenig Mitarbeiter. Viele Leute haben die Industrie verlassen, durch Corona wurde viel abgebaut und Wiedereinschulung dauert jetzt eben auch eine Zeit. Man braucht also sicherlich gute Nerven in diesem Sommer“, meint Hofmann.

Weiterdreh Flugausfälle

Experten warnen vor einem chaotischen Urlaubssommer für Flugreisende.

Reiseanbieter suchen weiter nach Flugmöglichkeiten

Wie es für die „gestrandeten“ Fluggäste von Sonntag in Salzburg weitergeht, weiß auch am Montag nur ein Teil davon. Jene, die über TUI gebucht haben, flogen Montagvormittag von München nach Kalabrien weiter. Jene, die nach Korfu wollten, müssen umbuchen – hier gebe es laut TUI keinen Ersatzflug. TUI sucht für sie nach Alternativen, Fluggäste könnten sich aber auch das Geld zurückholen, sagt der Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Salzburg Thomas Flöckner.

„In dem Fall muss TUI dann den Reisepreis zurückerstatten und ich muss schauen, dass ich mir eine andere Reise buche. Aber natürlich diese Zeitaufwendungen und der Stress werden natürlich nicht abgegolten“, so Flöckner im ORF-Interview. Gibt es einen Ersatz und man kommt zu spät in den geplanten Urlaub, muss der Reiseveranstalter den verkürzten Urlaub aliquot erstatten.

Zusätzlich haben Fluggäste den Anspruch auf eine Ausgleichszahlung, wenn Flüge so spontan ausfallen wie am Wochenende und nicht genauso spontan ersetzt werden. Je nach Flugstrecke sind das 250 bis 600 Euro.