Schild Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Justiz

Kinderpornografie: Prozess gegen 59-Jährigen vertagt

Kinderpornografie in solch einem Ausmaß habe sie noch nie gesehen. Das sagt die zuständige Richterin zu jenem Oberösterreicher, dem am Montag am Landesgericht der Prozess gemacht wurde. Ihm wird vorgeworfen im Besitz einer halben Million einschlägiger Bilder und Videos zu sein.

Der 59-Jährige zeigte sich am Montag zwar geständig, verwies aber auf seinen eigenen psychischen Zustand als Motiv. Denn er sei selbst 17 Jahre lang sexuell missbraucht worden, habe deshalb starke Depressionen und sei so in die Kinderporno-Schiene geraten.

Angeklagter war im Darknet aktiv

Der Frühpensionist war aufgeflogen als in seiner Wohnung eine Hausdurchsuchung gemacht wurde und er auf seinem Computer noch ein Programm geöffnet hatte, auf dem er kurz zuvor noch in einem Kinderporno-Forum im Darknet aktiv gewesen sein soll. Die Anklage warf dem Mann außerdem vor selbst mit einem Mädchen Inhalte für derartige Foren produziert und sich an ihm vergangen zu haben. Das bestritt der Mann am Montag jedoch.

Er sei jetzt in psychiatrischer Behandlung und das helfe, sagt der Angeklagte. Aber ganz weg sei er nicht von den Kinderpornos. Um den Geisteszustand des 59-Jährigen bewerten zu können, bestellte die Richterin am Montag ein psychiatrisches Gutachten und vertagte deshalb den Prozess. Ihm drohen bis zu drei Jahre Gefängnis.