Um bis 2030 bei der Stromerzeugung unabhängig zu sein, dürfen Vorarlberg, Tirol und Salzburg nicht länger auf Windkraft verzichten, betont Umwelt- und Energieministerin Leonore Gewessler von den Grünen und will Behördenverfahren von bis zu acht Jahren Dauer für Windkraftwerke nun drastisch verkürzen.
Gewessler will Verfahren beschleunigen
„Windrad ja, aber nicht bei uns – Das geht sich nicht mehr aus. Deshalb wollen wir in Zukunft festlegen, dass es keine Widmung mehr braucht in erneuerbaren Anlagen, wenn es in den Bundesländern eben keine Energieraumplanung gibt. Dann darf man auch ohne Widmung in die UVP. Da wird der Standort im Genehmigungsverfahren überprüft, ohne spezielle Widmung. Das beschleunigt unglaublich. Der zweite Punkt: einmal geprüft, reicht aus. Prüfung ist wichtig, aber wenn eine Prüfung einmal erfolgt ist, dann gibt es auch ein Ergebnis. Das kann man auch akzeptieren, da kann man weiterarbeiten. Und der dritte Punkt: Ja, die Energiewende hat besonderes öffentliches Interesse“, so Gewessler am Montag.
„Haben Versorgungslücke im Winter“
An der jüngsten Teuerung bei Energie seien der Ukraine-Krieg und fossile Brennstoffe schuld, ergänzt der Geschäftsführer der IG-Windkraft Stefan Moidl. „Wir haben derzeit eine Versorgungslücke im Winter, die wir großteils durch Gasstrom ersetzen. Deswegen ist die Windenergie so wichtig, weil die ersetzt direkt die Strommengen aus Gas, weil sie im Winter die Erzeugung haben“, erklärt Moidl.
Salzburg erstelle zwar derzeit einen Plan zur Energieraumordnung, räumt die Ministerin ein, die Zeit um unabhängig zu werden, dränge aber, sagt Gewessler.
Gewessler will Ende von Blockade gegen Windräder
Die Geduld von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) mit den letzten drei Windkraftmuffeln in Österreich Salzburg, Tirol und Vorarlberg ist zu Ende.