Raiffeisenbank
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Raiffeisen schafft Sparbuch mit Losungswort ab

Die Raiffeisenbanken in Salzburg schaffen jetzt 250.000 Losungswort-Sparbücher ab und sorgen damit für Aufsehen beim heimischen Konsumentenschutz. Der Raiffeisenverband argumentiert, diese Sparform sei nicht mehr zeitgemäß, sie sei anfällig für Missbrauch und das Losungswort könne leicht vergessen werden.

Wer ein Sparbuch mit Losungswort besitzt oder bespart, hat jetzt Handlungsbedarf. Darüber informieren die Raiffeisenbanken ihre Kunden derzeit per Brief, Plakat und Internet. Ab 1. Juli werde diese Sparform nicht mehr angeboten, da die Missbrauchsgefahr zu groß sei, sagt der Sprecher des Raiffeisenverbands Sigi Kämmerer: „Das sind Sicherheitsgründe, denn das Sparbuch könnte gestohlen oder verloren werden und manche Menschen haben auch die Losungsworte nicht gut gesichert.“ Bei einem legitimierten Sparbuch sei die Sicherheit größer, dass nur der Besitzer abhebt, so Kämmerer.

Konsumentenschützer: Abschaffung nicht nachvollziehbar

Dass bestehende Losungswort-Guthaben bei Raiffeisen künftig nur noch ausbezahlt werden, ist für Konsumentenschützer Thomas Flöckner von der Arbeiterkammer unverständlich: „Aus unserer Sicht hat in dem Bereich Sparbuch kein Problem bestanden.“ Warum diese Sparform nicht mehr möglich sein soll und was der Nutzen für die Bank sein soll, entziehe sich seiner Kenntnis, sagt Konsumentenschützer Flöckner.

Mehrere Banken gehen von Losungswortsparbuch ab

Es sei keine alleinige Entscheidung des Raiffeisenverbandes Salzburg, sondern immer mehr Banken würden von Losungswortsparbuch abgehen, darunter auch mehrere Institute in Salzburg, sagt Raiffeisen-Sprecher Kämmerer und verweist auf entsprechende Urteile der Höchstgerichte.